Wolfratshausen:Zahnarztpraxis für Bedürftige

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Verein Osteuropahilfe überprüft Projekte in Brody und Lemberg

Viel Zeit zum Durchatmen dürfte den sechs Mitgliedern des Vereins Osteuropahilfe nicht bleiben, die am Sonntag im Schneetreiben zu einem achttägigen Besuch in die Ukraine aufgebrochen sind. Ziel der Reise ist die Stadt Brody, die mit Wolfratshausen durch einen Freundschaftsvertrag verbunden ist, und das näher an Polen gelegene Lwiw, das alte Lemberg. Das Programm ist dicht gedrängt und sieht den Besuch einer Zahnarztpraxis und einer Resozialisierungskommune in Brody, der Internatsschule für schwerhörige Kinder in Pidkamin und eines Krankenhauses in Lemberg vor.

Für die Zahnarztpraxis in Brody hat die Osteuropahilfe zwei komplette Behandlungseinheiten geliefert und auch die Renovierung der Räume weitgehend finanziert. Dort sollen vor allem bedürftige Menschen zum Zahnarzt gehen können. Die Reisegruppe möchte sich überzeugen, wie weit die Arbeiten an der Praxis gediehen seien und wann dort die ersten Patienten behandelt werden könnten, teilt Vereinsvorsitzender Erhard Hoppe mit.

Zum Standardprogramm der Osteuropahilfe gehört die Visite in der Internatsschule in Pidkamin. Auch dort hat der Verein eine Zahnarztpraxis eingerichtet. Zudem möchten die Delegation das Mädchen Julia treffen, das Hoppe zufolge eine "extreme Augenschiefstellung" hatte und in Pidkamin geheilt wurde. Wieder zurück in Brody besichtigen die sechs Mitglieder eine Resozialisierungskommune für Strafentlassene und diskutieren mit Deutsch-Dozenten an der Pädagogischen Hochschule. Außerdem überzeugen sie sich, wie das von der Osteuropahilfe unterstützte Straßenkinder-Projekt "Oberrih" läuft.

In Lemberg überprüft die Delegation den Einbau eines Notstromaggregats im Krankenhaus der Grenzpolizei. Das Gerät hatte der Verein im vergangenen Jahr geliefert. Weitere Besuche sind in der Hauptstadt der Westukraine in der Suppenküche des Ordens "Miles Jesu" und bei einigen Familien vorgesehen, die sich sozial in einer besonders schweren Situation befinden und deshalb vom Verein unterstützt werden. "Trotz der anhaltenden innenpolitischen Krise und des wirtschaftlichen Niedergangs in der Ukraine, die sich nach wie vor im Kriegszustand befindet, fühlt sich die Osteuropahilfe nach wie vor herausgefordert, gerade jetzt im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiter zu helfen", erklärt Vorsitzender Hoppe.

© SZ vom 25.04.2016 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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