Wolfratshausen:Wilde Alpenflüsse

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Die Ausstellung mit Schautafeln zu fünf Flüssen ist von Donnerstag an bis zum 15. Oktober zu sehen. (Foto: privat)

Verein "Flößerstraße" zeigt Ausstellung im Stadtarchiv

Flussbetten werden verbreitert, Ufer abgeflacht, Staudämme gebaut und Brücken werden über sie hinweg gezogen: Nahezu 80 Prozent unserer Flüsse befinden sich nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand. Darauf möchte der diesjährige internationale Tag der Flüsse aufmerksam machen. Auf die Schönheit, aber auch die Gefährdung der Alpenflüsse.

Seit 2005 findet der internationale Tag der Flüsse jedes Jahr am letzten Sonntag im September statt. Mit dabei sind in diesem Jahr Naturschutzverbände und Tourismus- und Bildungsorganisationen. Im Rahmen des Projekts "Alpenfluss Landschaften" beteiligt sich auch der Wolfratshauser Verein "Flößerstraße" am internationalen Tag der Flüsse. Das Projekt "Alpenfluss Landschaften" bezieht sich vorrangig auf die Alpenflüsse Ammer, Isar, Loisach, Lech und Wertach, da diese Gewässer teils noch ihren ursprünglichen Wildflusscharakter haben. Im Stadtarchiv Wolfratshausen präsentiert der Verein von Donnerstag, 26. September, an nun zusammen mit seinen Kooperationspartnern die Wanderausstellung des Deutschen Alpenvereins (DAV).

Die Ausstellung mit dem Titel "gerade. wild. Alpenflüsse" kommt auf direktem Wege aus Österreich nach Wolfratshausen. "Mit dem Titel soll Kritik an der Zerstörung des natürlichen Gleichgewichts der Flüsse geäußert werden", erklärt Gabriele Rüth. Sie ist die Vorsitzende des Vereins "Flößerstraße", der dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. Gemeinsam mit dem DAV veranstaltet Rüth die Ausstellung in Wolfratshausen.

Das "gerade" im Titel beziehe sich auf die schädliche Begradigung der Flüsse, während sich "wild" auf die Wildnis beziehe, die erhalten werden soll. "Wir haben uns auf einen Ausstellungsplatz in Wolfratshausen beworben und nun können wir stolz bis zum 15. Oktober ausstellen", sagt Rüth. Auf 13 Schautafeln werden die Alpenflüsse und ihre artenreichen Lebensräume vorgestellt. Doch auch die Problematik der schwindenden Wildnis der Flüsse soll thematisiert werden. Die Veranstalterin sagt: "Es wird eine kritische Umweltveranstaltung werden, bei denen wir das Bewusstsein der Besucher für die zurückgehende Naturbelassenheit der Flüsse schärfen wollen".

Um die Ausstellung anschaulich und interessant für verschiedene Altersklassen zu gestalten, werde es außerdem "Virtual Reality"-Brillen geben, verrät Rüth. Dabei handelt es sich um Brillen mit eingebauten Bildschirmen, durch man virtuelle Bewegtbilder sehen kann. Was bei der Ausstellung durch die VR-Brillen zu sehen sein wird, verrät Rüth aber nicht. Das müsse selbst erlebt werden, sagt sie.

© SZ vom 25.09.2019 / silb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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