Wolfratshausen:Weihnachtseinkauf 2017

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Kurgemeinde bekommt Supermarkt und Kreisel an der B 472

Von  Alexandra Vecchiato

Bad Heilbrunn - Von Ende nächsten Jahres an wird es in Bad Heilbrunn wieder einen Supermarkt geben. Den Zuschlag für den Bau des Vollsortimenters an der Bundesstraße 472 hat die Münchner Traditionsmetzgerei Vinzenzmurr erhalten. Über den Kaufpreis schweigt sich Bürgermeister Thomas Gründl (CSU) vorerst aus, da die Verträge noch nicht unterzeichnet seien, wie er auf Nachfrage sagte. Er liegt in Millionenhöhe. Zudem plant die Gemeinde einen Kreisverkehr an der B 472/Einmündung Birkenallee. Der Kreisel soll helfen, die Verkehrssituation an der Durchgangsstraße zu entschärfen.

2014 schloss die Tengelmann-Filiale im Ort. Für viele Bürger war dies ein herber Verlust, gab es doch keinen Nahversorger mehr in Bad Heilbrunn. Die Gemeinde beschloss, tätig zu werden. Das war ihr möglich, nachdem sie den Grundbesitz der Kurfürstin GmbH 2015 gekauft hatte. Sie lobte einen Investoren-Wettbewerb für den Supermarkt aus. Sieben Interessenten meldeten sich daraufhin im Rathaus. Laut Gründl habe es verschiedene Kriterien gegeben. Die wichtigsten seien die Höhe des angebotenen Kaufpreises, die Gestaltung und die Erschließung des Grundstücks westlich der Gärtnerei gewesen.

In seiner Klausur am 13. Februar dieses Jahres hatte sich der Gemeinderat mit den eingereichten Angeboten befasst und diese gemeinsam mit den Experten von Salm & Stegen ausgewertet. Von sieben Bewerbern kamen drei in die engere Auswahl. Nach einem Bietergespräch haben sich laut Gründl zwei Unternehmen als Favoriten herauskristallisiert, die sich in der nicht-öffentlichen Sitzung am Dienstagabend dem Gemeinderat vorstellten. "Sie hatten beide überzeugende Konzepte", sagte Gründl. Letztlich habe Vinzenzmurr den Zuschlag bekommen. Die Metzgerei werde sich mit einer Supermarkt-Kette als Mieter zusammentun, da man sich einen Vollsortimenter in Bad Heilbrunn wünsche. "Entweder Rewe oder Edeka", sagte der Bürgermeister. Nun würden die Verträge beim Notar vorbereitet. Im April könnte dann der Gemeinderat das Projekt abschließend genehmigen. Gründl hofft auf eine Aufstellung des Bebauungsplans für das Vorhaben im beschleunigten Verfahren. Somit könnte zügig mit den Arbeiten für den Supermarkt auf dem Areal, auf dem bislang Blumen zum Selbstpflücken angepflanzt wurden, begonnen werden. "Wir möchten an Weihnachten 2017 im Ort einkaufen gehen können."

Kritisch könnte es mit dem Verkehr in Bad Heilbrunn werden. Die B 472 als wichtige West-Ost-Achse ist stark frequentiert. Gerade Linksabbieger in die Birkenallee, die eine Hauptzufahrt zur neuen Ortsmitte werden könnte, würden den Verkehrsfluss behindern und Staus produzieren. Die Lösung: Ein Kreisverkehr an dieser Stelle soll Staus vermeiden helfen. Das Staatliche Bauamt Weilheim, Abteilung Straßenbau, habe schon mal nicht Nein zu einem Kreisel gesagt, meinte Gründl. Der Gemeinderat habe entsprechende Beschlüsse bereits gefasst, ein Planer sei beauftragt, dieses Bauvorhaben parallel zum Supermarkt voranzutreiben. Die Experten hätten vorab bestätigt, dass ein Kreisverkehr an dieser Stelle funktionieren werde.

Selbst wenn sich der Kreisverkehr an der Tölzer Straße nicht so schnell bis Ende 2017 realisieren lassen werde, solle dies den Bau des Vollsortimenters nicht verhindern, sagte der Bürgermeister. Gründl verwies auf den schwierigen Heilbrunner Untergrund. Vielleicht müsse der Boden ausgetauscht werden, sagte er. Für den Supermarkt könnte eine Pfahlgründung notwendig sein.

© SZ vom 04.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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