Wolfratshausen:Weihnachtliche Prügelorgie

Lesezeit: 2 min

Vor dem Amtsgericht wird ein noch ungeklärter Fall verhandelt

Von Benjamin Engel, Wolfratshausen

Öffentliche Prügelei nach einer feucht-fröhlichen Weihnachtsfeier: Zwei Tölzer, 44 und 38 Jahre alt, treffen sich mit ihren Kollegen Ende Januar zu einer verspäteten Weihnachtsfeier in der Kreisstadt. Sie trinken viel Bier und Weinschorle. Sie wollen frühmorgens andernorts weitertrinken. Auf dem Weg zur Kneipe kommen ihnen an der Unterführung in der Lenggrieser Straße drei junge Männer entgegen. Keiner weicht aus. Die Gruppen rempeln einander. Der 44-jährige und ein 18 Jahre alter Schüler geraten aneinander. Der Ältere soll seinem Kontrahenten die Nase gebrochen und in den Finger gebissen haben. Der Jüngere zeigt ihn bei der Polizei an. Deshalb muss sich der Maler wegen vorsätzlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht Wolfratshausen verantworten. Die Verhandlung wird fortgesetzt.

Wie die Prügelei ablief, schilderten beide unterschiedlich. Der angeklagte Maler gab an, während der Weihnachtsfeier zehn Halbe Bier und drei bis vier Weinschorle getrunken zu haben. Er und sein Bekannter seien schließlich auf dem Gehweg in der Unterführung mit zwei der drei entgegenkommenden Männer "zusammengerumpelt". Er habe noch gefragt, was denn mit denen los sei, schon habe es "gescheppert". Der 18-Jährige habe ihm zweimal ins Gesicht geschlagen. Seine Lippe sei aufgeplatzt.

Er habe diesen gepackt. Sie seien zu Boden gefallen, worauf er den Jüngeren in den Schwitzkasten genommen habe. Dieser habe ihm den kleinen Finger gebrochen. Er habe dem Schüler einen Finger ins Auge gedrückt, damit dieser auslasse, was er dann getan habe. Sie seien aufgestanden. Er habe die Polizei rufen wollen, worauf der Schüler mit einem zweiten aus der Gruppe weggelaufen sei. Der dritte junge Mann sei da geblieben.

Der Schüler sagte, er habe sich nach der Rempelei noch beim Angeklagten entschuldigt. Schließlich habe ihn der Ältere gepackt und ihm zwei Mal ins Gesicht geschlagen. Darauf habe er zurückgeschlagen. Schließlich habe ihm der Maler, als beide am Boden gelegen hätten, mit der Ankündigung, "ich breche dir die Nase", auf diese geschlagen.

Der Begleiter des Angeklagten erklärte, dass sich alle nach der Rempelei zunächst gegenseitig beschimpft hätten. Er habe sich mit einem weiteren der jungen Männer geschubst. Er habe nur gesehen, dass sein Kollege und der Schüler am Boden gelegen hätten. Einer der jungen Männer gab an, das Geschehen nur am Rande mitbekommen zu haben.

Richter Helmut Berger bekannte, bisher noch im "Nebel" zu stochern. Da ein weiterer Zeuge derzeit in Urlaub ist, setzte er die Verhandlung aus. Im September geht es weiter.

© SZ vom 25.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: