Erinnerungskultur:15 000 Gäste im Waldramer Badehaus

Sybille Krafft (Mitte) mit den Tänzerinnen Dimitra, Sofia, Valeria und Anastasia von der Griechischen Gemeinde Geretsried. (Foto: Erinnerungsort Badehaus/oh)

Sybille Krafft zeichnet Tänzerinnen der Griechischen Gemeinde Geretsried als Jubiläumsbesucherinnen aus.

15 000 Menschen haben bislang den Erinnerungsort Badehaus in Waldram besucht. Dies gab Sybille Krafft, Vorsitzende des Vereins Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald, bei der Veranstaltung "Herzlich willkommen! - Als die ,Gastarbeiter' kamen" bekannt. "Eigentlich sind Sie alle unsere Nummer 15 000", sagte Krafft in ihrer Begrüßungsrede. Stellvertretend ernannte sie die Tänzerinnen der Griechischen Gemeinde von Geretsried, die an diesem Abend zum Programm beitrugen, zu den Jubiläumsbesucherinnen.

Die Dauerausstellung im Badehaus erzählt von unterschiedlichen Migrationen, die den Wolfratshauser Ortsteil Waldram seit 1939 prägen. Als NS-Siedlung für deutsche Rüstungsarbeitskräfte gebaut, wurde er nach 1945 zu einem Rettungsort für Überlebende des KZ-Todesmarsches und zum Fluchtpunkt für jüdische Displaced Persons. Von 1956 an wurde er als Heimstätte für katholische Heimatvertriebene genutzt. Außerdem thematisiert das Museum die Arbeitsmigration der 1950er und 1960er Jahre sowie spätere Formen von freiwilliger und erzwungener Migration. Die Bürgerinitiative mit ihren knapp 600 Mitgliedern, die das Museum betreibt, hat laut Krafft inzwischen mehr als 54 000 Ehrenamtsstunden in das Projekt investiert.

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