Wolfratshausen:Trennung vollzogen

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Bagger haben die Verbindungsbauten an der ehemaligen Landwirtschaftsschule abgerissen. In dem Altbau kommt nun das neue Stadtarchiv unter. (Foto: Hartmut Pöstges)

Frühere Landwirtschaftsschule zerfällt in zwei Teile

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Schutthaufen, die man derzeit vor der ehemaligen Landwirtschaftsschule in der Bahnhofstraße sieht, bezeugen eine vollzogene Trennung: Bagger haben die beiden Verbindungsbauten zwischen dem Neubau der Schule, wo die Fachschule für Heilerziehungspflege untergebracht ist, und dem Altbau mit seinem hohen Dach abgerissen. "Es soll keinen Übergang mehr geben", erklärt Thomas Wenig vom städtischen Bauamt. Schließlich werde es künftig in den Gebäudeteilen komplett getrennte Nutzungen geben. Im Neubau macht die Fachschule weiter, im Altbau entstehen das neue Stadtarchiv, ein Büro und vier Wohnungen.

Wie Wenig sagt, wird das Stadtarchiv das gesamte Haupthaus des Altbaus einnehmen, das mit seiner Lüftlmalerei und dem steilen Dach den Charakter der ehemaligen Landwirtschaftsschule bestimmt. Das Archiv erhält dort, wo die Verbindungsbauten zum Neubau abgerissen wurden, einen Aufzug. Der Rohbau des Aufzugsturmes soll noch in dieser Woche beginnen, zeitgleich laufen im Inneren die Arbeiten für Rückbauten, Umstrukturierung und technische Ausstattung der Räume, inklusive Luftentfeuchtung und spezieller Kühlung für die Archivräume. Der Zeitplan ist ehrgeizig, wie Wenig erklärt: "Wir wollen Ende des Jahres fertig sein." Das Stadtarchiv soll zum Jahreswechsel aus seinem Häuschen am Loisachufer umziehen können. Im Westflügel entstehen ein Büro im Erdgeschoss sowie vier Wohnungen in den beiden Obergeschossen, die die Stadt vermieten will. Etwa 2,6 Millionen Euro sollen die Umbauten laut Wenig kosten.

Doch die Gänge zum Neubau sind nicht das einzige, was den Abrissbaggern zum Opfer fällt: Auch ein Verwaltungsbau am Steghiaslweg wird gerade entkernt, er soll noch in den Pfingstferien komplett abgerissen werden. Dort will die Stadt bis 2019 eine Kindertagesstätte mit sechs Gruppen errichten. Gerade laufe dafür eine europaweite Ausschreibung, sagt Wenig. Er geht davon aus, dass bis Mitte des Jahres ein Planer gefunden werde und man Anfang 2017 konkrete Zahlen habe. In dem Komplex gibt es eine provisorische Kindertagesstätte, die aber im neuen Kindergartenjahr als Hort genutzt wird. Die Kindergartenkinder werden dann an die Königsdorfer Straße ins Kinderland Weyarn verlegt.

Unberührt bleibt das Rückgebäude, wo das Wolfratshauser "Inselhaus" die Wohngruppe "Unisono" für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreibt. Auch die Fahrradwerkstatt des Asylhelferkreises im Keller bleibt erhalten.

© SZ vom 10.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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