Hort & Co.:Kosten für Schülerbetreuung steigen

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Der Intergrative Kinderhort in der ehemaligen Landwirtschaftsschule ist nur eine von vielen Einrichtungen, die der KJFV betreibt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Kinder- und Jugendförderverein Wolfratshausen plant 2024 mit einer Bilanz von mehr als fünf Millionen Euro.

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Der Bedarf an Nachmittagsbetreuung bei Schulkindern wird immer größer. In Wolfratshausen wird er vom Kinder- und Jugendförderverein (KJFV) seit Jahren zuverlässig gedeckt, auch dank großer Anstrengungen. Wenn Fritz Meixner, der KJFV-Geschäftsführer, im Rathaus seinen Wirtschaftsplan vorstellt, wird die aktuelle Lage der Schulkinderbetreuung in der Stadt detailliert und anschaulich illustriert, mit Daten, Zahlen und bunten Grafiken. So auch in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses, wo das Zahlenwerk für 2024 als einziger Punkt auf der Tagesordnung stand. Die Zahlen sind durchaus beeindruckend: Die geplanten Gesamteinnahmen und Ausgaben des Vereins belaufen sich für das kommende Jahr auf mehr als fünf Millionen, genauer: 5 151 450 Euro, was einer beträchtlichen Steigerung gegenüber dem laufenden Haushaltsjahr um 698 600 Euro entspricht. Allein die Personalkosten schlagen mit einem Anteil von acht Prozent zu Buche. Unter diesen Vorzeichen plane der KJFV keine zusätzlichen Projekte oder neue Einrichtungen, die sich finanziell auswirken würden, stellte Meixner fest.

Insgesamt entfallen auf die Stadt Wolfratshausen Mittel von rund 1, 57 Millionen Euro - eine Steigerung von 250 000 Euro und somit ein Anteil von rund 30 Prozent an den Gesamtkosten. Der deutliche Anstieg lässt sich laut Meixner unter anderem auf jüngste Tarifabschlüsse zurückführen, etwa für Erzieherinnen. An Eigenmitteln muss der Förderverein 44 000 Euro beisteuern, unter anderem für die Sozialarbeit an den fünf Schulen.

Fritz Meixner ist Geschäftsführer des Kinder- und Jugendfördervereins Wolfratshausen (KJFV). (Foto: Harry Wolfsbauer)

Laut Meixners Bericht ist im kommenden Jahr auch mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen, die durch einen erhöhten Personalbedarf entstehen und 2024 erstmals zu Buche schlagen. So werde eine neue pädagogische Fachbereichsleitung und stellvertretende Geschäftsleitung installiert. Die neue Stelle erhöhe den Zuschussbedarf im Vergleich zum Vorjahr um 55 700 Euro. Für den Fachbereich Jugend steige dieser aufgrund der tariflichen Bestimmungen um 32 000 Euro. Trotz angehobener Gebühren und Fördermaßnahmen können die gestiegenen Personalkosten im Fachbereich Kinder nicht gänzlich aufgefangen werden. Der Zuschussbedarf für die Horte und Mittagsbetreuungen erhöht sich insgesamt um 35 600 Euro.

Der KJFV wolle "ein attraktiver Arbeitgeber" bleiben, betonte Meixner in seinem Bericht. In seiner Infrastruktur sei der Verein mit seinen 126 Mitarbeitern gut aufgestellt. Mittlerweile häuften sich allerdings "zu viele Aufgaben auf der Leitungsebene". Um die passende Person für die nötige Entlastung zu finden, habe der Verein ein eigenes Stellenprofil entwickelt.

Im Kulturausschuss wurden diese Etat-Zahlen ohne Diskussion einstimmig verabschiedet. Lobende Worte äußerten Stadtrat Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) und Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW). Dieser würdigte "die ungeheure Verantwortung", die der Stadtjugendpfleger auf seinen Schultern trage. Fleischer bescheinigte Meixner ausdrücklich, er habe "hervorragend gewirtschaftet".

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