Wolfratshausen:Schlechte Aussichten für Möbel-Mahler-Mitarbeiter

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Die Arbeitsagentur veranstaltet eine Jobbörse für die Beschäftigten - dabei wird nur ein Azubi vermittelt.

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Noch haben die Mitarbeiter von Möbel Mahler alle Hände voll zu tun mit dem Abverkauf, bis Ende Januar die Wolfratshauser Filiale schließt. Wie es für die 260 Angestellten dann weitergeht, ist allerdings ungewiss. Denn ihre Vermittlung in neue Beschäftigungsverhältnisse sei "eine Herausforderung", wie Katharina Kristen, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit in Rosenheim, sagt. Nicht nur ziehe die Schließung von Möbel Mahler als bedeutender Arbeitgeber in der Region einen hohen Verlust an Arbeitsplätzen mit sich. Erschwerend komme hinzu, dass das Haus eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitszeitmodelle und Teilzeit-Arbeitsplätze bot und die Beschäftigten zudem spezifische Branchen-Kenntnisse für Möbel haben, sagt Kristen.

Weil es kein vergleichbares Möbelhaus in der Region gibt, das ähnliche Arbeitsplätze anbietet, müssen sich die Beschäftigten nach ihrer Kündigung auf kleinere und zum Teil branchenfremde Arbeitgeber einstellen und bewerben. Und diese Vermittlung werde "nicht einfach", wie Kristen sagt. Deshalb hat die Agentur für Arbeit in Wolfratshausen gemeinsam mit dem Arbeitgeber-Service und der Berufsberatung in der vergangenen Woche eine Jobbörse veranstaltet, exklusiv für die Beschäftigten von Möbel Mahler, direkt vor Ort in der ehemaligen Kantine. Udo Kohnen, Geschäftsstellenleiter der Wolfratshauser Arbeitsagentur, und Marinco Krstevski, Teamleiter des Arbeitgeber-Service und zuständig für die Betreuung der Unternehmen in der Region, wollten den Beschäftigten von Möbel Mahler ein unkompliziertes Dienstleistungsangebot unterbreiten. "Viele haben sich schon eigenständig umgehört, aber mit der gezielten Jobbörse wollten wir die Chancen und Möglichkeiten in der Region aufzeigen", heißt es in einer Pressemitteilung der Arbeitsagentur. Bei der Jobbörse präsentieren sich zwölf Arbeitgeber, darunter sechs Personaldienstleister. Rund 90 "Noch-Beschäftigte" waren unverbindlich eingeladen und etwa 50 folgten dieser Einladung. Kohnen und Krstevski hoffen, dass mit der Jobmesse einige Arbeitsverhältnisse angebahnt werden konnten. Bis dato wurde allerdings noch keine Vermittlung konkret, nur ein Auszubildender konnte direkt eine Probearbeit vereinbaren.

© SZ vom 26.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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