Wolfratshausen:Parkdeck mit Kulturzentrum

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Das Volksfest (hier im Aufbau) müsste nach Wensauers Vorstellungen vom Loisachhallen-Parkplatz weichen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Heinz Wensauer schlägt eine zusätzliche Etage für Autos plus Tribüne über dem Loisachhallen-Platz vor.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Stadt Wolfratshausen soll den Parkplatz vor der Loisachhalle um ein zweites Parkdeck aufstocken: Mit dieser Idee reichert Heinz Wensauer, engagierter Bürger und Dauergast öffentlicher Stadtratssitzungen und Parteiveranstaltungen, die Diskussion über zusätzliche Parkplätze für die Wolfratshauser Altstadt an. Vorausgegangen sind seiner Initiative zwei andere Entwürfe. So hat der Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW) vorgeschlagen, den Lehrerparkplatz der Hammerschmiedschule ganztägig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen - und ihn zudem noch aufzustocken. CSU-Stadtrat und Kulturreferent Alfred Fraas inszenierte daraufhin ein "Gedankenspiel" über ein vierstöckiges Parkhaus auf einer Brücke über der Loisach - mit mehr als 260 Stellplätzen.

Wensauer will sein Parkhaus zusätzlich mit einer steilen Tribüne für Veranstaltungen versehen, deren Dach als "Wahrzeichen" künstlerisch gestaltet werden soll. Fraas' Vorstoß habe ihn auf diese Idee gebracht, sagt Wensauer. Von der massiven Parkbrücke halte er wenig, allerdings sei der Raum für zusätzliche Stellplätze in Altstadtnähe dünn gesät.

"Wolfratshausen ist nun mal keine Retortenstadt, sondern natürlich gewachsen", sagt Wensauer. Die benötigten zusätzlichen Parkplätze solle man am besten dort schaffen, wo ohnehin schon ein Parkplatz ist: vor der Loisachhalle. Der Wolfratshauser schlägt vor, dort zunächst ein etwa drei Meter hohes zusätzliches Parkdeck zu errichten, das die Zahl der 80 Stellplätze auf dem Parkplatz in etwa verdoppeln würde. Bei Bedarf könne man später noch relativ kostengünstig eine zweite Ebene aufstocken.

Das Parkhaus will der Wolfratshauser im Südosten zusätzlich mit einer überdachten Tribüne versehen, die für Großveranstaltungen genutzt werden soll. Als "natürliche Bühne" könnten die Stufen vor der Loisachhalle dienen. Die steile Tribünenkonstruktion könnte laut Wensauer bis zu 800 Sitzplätze schaffen und künftig für Freiluftveranstaltungen genutzt werden. Wensauer schwebt ein "Kulturzentrum" vor, mit dem die Stadt, wie er sagt, viel Geld sparen könne: Ausgaben für temporäre Aufbauten beim Flussfestival und den Unterhalt der Bergwaldbühne könne man sich damit sparen, erklärt er. Die Tribüne könne entweder als fester Bestandteil oder als abbaubares Element realisiert werden. Das Dach solle von einem versierten Architekten oder Künstler charakteristisch gestaltet werden, schlägt Wensauer vor. So könne der Bau gar zu einem "kleinen Wahrzeichen" für die Stadt werden.

In Gesprächen mit Geschäftsleuten der Altstadt sei sein Vorschlag auf positive Resonanz gestoßen, sagt Wensauer. Ob er auch im Stadtrat wohlwollend diskutiert wird, ist jedoch fraglich. Der Loisachhallen-Parkplatz galt dort als Standort für zusätzliche Stellplätze bislang schließlich als tabu. Denn er wird nicht nur für das jährliche Volksfest, sondern auch für die Messe "Iloga" gebraucht. Das Volksfest sei zwar "schön anzuschauen", sagt Wensauer. "Aber es ist halt nichts los." Zudem wolle die Stadt langfristig woanders einen eigenen Festplatz schaffen. Und die Iloga finde nur alle drei Jahre statt, sagt Wensauer. Die Messestände könnten dann ja künftig im Erdgeschoss des Parkhauses aufgebaut werden.

© SZ vom 27.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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