Musikwerkstatt Jugend:Kammerkonzert mit sinfonischen Dimensionen

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Sophia Herbig lässt in in Briefen und Tagebuch-Auszügen die miteinander befreundeten Komponisten selbst zu Wort kommen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Sophia Herbig bringt mit Künstlerfreundinnen und -freunden Klavierquintette von Robert Schumann und Johannes Brahms in die Wolfratshauser Loisachhalle.

Von Paul Schäufele, Wolfratshausen

Frei, aber nicht einsam: Eine literarisch-musikalische Soiree unter Freunden ist in der Wolfratshauser Loisachhalle zu hören. Am Samstag, 18. November, werden auf Einladung des Ickinger Vereins Musikwerkstatt Jugend Klavierquintette der Hochromantik aufgeführt. Dazu bringt die Geigerin Sophia Herbig Freundinnen und Freunde mit, um sich gemeinsam an die zwei unumstößlichen Klassiker des Repertoires zu wagen. Herbig, dem Publikum der Musikwerkstatt bekannt als Leiterin der Sinfonietta Isartal, spielt mit ihren Kommilitoninnen des Salzburger Mozarteums, Manca Rupnik (Geige) und Yue Yu (Bratsche). Dazu gesellen sich Jakob Kuchenbuch am Cello, ein Mitstreiter Herbigs aus der Neuen Philharmonie München, und Patrick Leung.

Dem Pianisten, sonst Korrepetitor am Mozarteum, wird athletisches Durchhaltevermögen abgefordert, denn auf dem Programm stehen die Quintette des Paradepaars romantischer Männerfreundschaft. Und zufälligerweise waren Robert Schumann und Johannes Brahms eben auch herausragende Pianisten, was sich im dichten Satz der Kompositionen niederschlägt. Geradezu sinfonische Dichte, Formreflexion und klangliche Fülle verbindet die beiden Stücke, so unterschiedlich ihr Gestus auch ist.

"Spannende, inhaltsreiche, nie vergängliche Musik."

Von "Musikgewalt" spricht Franz Deutsch, Vorsitzender der Musikwerkstatt. Denn sicher, angesichts der stets hochkarätig besetzten Kammermusik-Reihen in Icking und Bad Tölz muss man schon Gründe dafür haben, ein weiteres Konzert in kleiner Besetzung aufs Tableau zu bringen. Doch die Qualität der Musik und der Musiker spreche für sich: "Spannende, inhaltsreiche, nie vergängliche Musik", sei das, sagt Deutsch, "die man jetzt mit so tollen Leuten hören kann."

Wie an einem Zauberwürfel, der sich auf immer neue Weise dreht, lassen sich an den Quintetten Brahms' und Schumanns immer neue Facetten, neue Farbkombinationen entdecken. Zumal das Ensemble die (bei aller Komplexität intuitiv eingängigen) Werke durch gesprochene Texte anreichert. In Briefen und Tagebuch-Auszügen kommen die Komponisten selbst zu Wort und dokumentieren so diese Künstlerbeziehung, die im geschriebenen Wort wie in der zum Klingen gebrachten Partitur präsent wird.

Für Franz Deutsch ist die Kombination von Schumann und Brahms stets bereichernd, weshalb für das Herbstkonzert der Neuen Philharmonie München im nächsten Jahr ebenfalls Werke der beiden Komponisten eingeübt werden, ergänzt durch Clara Schumanns Klavierkonzert.

Samstag, 18. November, 19.30 Uhr, Loisachhalle, Wolfratshausen; Karten zu 36 Euro sind erhältlich über München Ticket, zum vergünstigten Tarif per Mail an Franz Deutsch (deutsch@musikwerkstattjugend.de); Schüler und Studenten bekommen Freikarten an der Abendkasse.

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