Wolfratshausen:"Mission Olympic" verliert Schwung

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Wolfratshausen steht im Wettbewerb um den Titel "Aktivste Stadt Deutschlands". Doch die Sportler lassen die Stadt im Stich.

Matthias Köpf

- Wie aktiv Lübz, Wilsdruff, Cham oder Montabaur inzwischen geworden sind, ist von Wolfratshausen aus schwer zu beurteilen. Und auch ob Höchstadt oder Bad Pyrmont schon in die Gänge gekommen sind, bleibt vorerst unklar. Dass aber Wolfratshausen im Wettbewerb um den Titel "Aktivste Stadt Deutschlands" derzeit jedenfalls nicht in Führung liegt, muss als sicher gelten.

Der Lehrpfad im Wolfratshauser Bergwald - hier der Barfußpfad - diente als ein Beweis für ungewöhnliche Aktivitäten in der Stadt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Denn für die laufende zweite Runde des vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammen mit dem Getränkekonzern Coca Cola ausgelobten Wettbewerbs "Mission Olympic" braucht es mindestens zehn Vereine, Initiativen oder sonstige Gruppen, die sich auf eine ganz besondere und möglichst originelle Weise um den Breitensport verdient machen. Gemeldet hat sich in Wolfratshausen bisher keine einzige.

"Da muss schon noch mehr passieren", sagt dazu Gisela Gleißl, die im Wolfratshauser Rathaus für Wirtschaftsförderung und Tourismus zuständig ist - und also aktuell auch dafür, Wolfratshausen im genannten Sinn zur aktivsten Stadt Deutschlands zu machen. Selbst hat Gleißl in der Sache seit ihrem ersten öffentlichen Aufruf vor einem Monat auch noch nicht recht aktiv werden können. Jetzt, nach ihrem Urlaub und demnächst auch nach den Sommerferien, soll es aber eine fulminante zweite Halbzeit geben, denn Ende September ist die Bewerbungsfrist schon wieder vorbei. Und weil sich bisher keiner bei ihr gemeldet hat, will Gleißl nun die Initiative ergreifen und sich die Aktiven selber zusammensuchen - zumal diese nicht nur der Stadt ein "Finalevent" im kommenden Sommer für 20 000 Euro und bestenfalls noch weitere 20 000 Euro Siegprämie verschaffen könnten, sondern auch selbst kleinere Geldpreise einstreichen, wie sie sagt.

So hofft Gleißl nach eigenen Worten auf den jährlichen Wolfratshauser "Flößercup" im Nachwuchsfußball, und weil das alleine der Jury möglicherweise nicht originell genug sein könnte, will sie auch den "Parcours"-Workshop des Kinder- und Jugendfördervereins ins Feld führen. Und dieser "Parcours" mag nicht unbedingt ein Breitensport sein, aber dafür etwas Besonderes, denn dabei bewegen sich die Aktiven gleichsam quer zur üblichen Richtung durch die Stadt, indem sie beispielsweise Geländer und Gerüste erklimmen und Mauern überspringen.

Die "Roll-Active-Initiative" der selbstverwaltenden Waldramer Skater, das breite Sportprogramm der örtlichen Volkshochschule und den Bergwald-Lehrpfad hat die Stadt allerdings schon aufgebraucht, um zusammen mit Lübz, Wilsdruff und elf weiteren Städten mit bis zu 25 000 Einwohnern in die laufende zweite Runde zu kommen. Immerhin dafür bekommt Wolfratshausen schon einmal eine Urkunde, die ihr am kommenden Mittwoch, 12. September, im Rathaus überreicht werden soll.

© SZ vom 08.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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