Wolfratshausen:Ministerium billigt Tagesklinik

Lesezeit: 1 min

Die psychiatrische Einrichtung in Wolfratshausen darf entstehen

Von Matthias Köpf, Wolfratshausen

Der bayerische Krankenhausplanungsausschuss hat dem Aufbau einer psychiatrischen Tagesklinik des Bezirks Oberbayern in Wolfratshausen zugestimmt. Das Gremium sprach sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Montag einstimmig für den Antrag der bezirkseigenen kbo-Lech-Mangfall-Kliniken aus, die demnach in Wolfratshausen 15 Plätze in der Psychiatrie und fünf Plätze in der Psychosomatik schaffen können. Das Ministerium werde demnächst den Bedarfsfeststellungsbescheid erlassen, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Damit sei "der Weg frei, nunmehr die Einzelheiten der baulichen Unterbringung der Tagesklinik zu klären".

Die Tagesklinik gilt als entscheidender Mieter in dem umstrittenen neuen Gesundheitszentrum, das der Kreis seiner Wolfratshauser Klinik von einem privaten Investor zur Seite stellen lassen will. Sie soll eine von bis zu drei oberirdischen Etagen belegen, auf den übrigen Stockwerken sollen sich Arztpraxen und weitere, bisher ungenannte Mieter ansiedeln, von denen sich die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat der Kreisklinik positive wirtschaftliche Effekte für das seit zwei Jahren defizitäre Krankenhaus erhoffen. Das Gesundheitszentrum soll in dem zur alten Klinik hin gelegenen Teil des Parks entstehen, wo ihm auch ein sehr alter und seltener Haselnussbaum weichen müsste. Anwohner haben 820 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt, das aus ihrer Sicht den gesamten Park zerstört. Auch die Bewohnervertretung des vor mehreren Jahren ebenfalls schon in den Park gesetzten Seniorenheims wehrt sich gegen den Neubau.

Ungeachtet dessen hat Landrat Josef Niedermaier (FW) als Aufsichtsratsvorsitzender der Klinik angekündigt, dass mit der Genehmigung der Tagesklinik durch den Krankenhausplanungsausschuss der Weg für die Unterzeichnung der weiteren Verträge frei wird. Der Kreistag hat der Vergabe des Grundstücks an die Münchner Schütz-Gruppe in Erbbaurecht bereits im Oktober zugestimmt.

© SZ vom 20.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: