Wolfratshausen:Mineralöl in der Loisach entsorgt

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Polizei bittet Zeugen um Hinweise, um den oder die Täter zu ergreifen

Der Anblick hatte vor wenigen Tagen bei vielen Bürgern Besorgnis erregt: Auf der Loisach unweit der Johannisbrücke trieb über Stunden ein weißlich-schimmernder Film, Bauamtsmitarbeiter und Feuerwehr waren auf den Plan gerufen, ebenso wie die Polizei.

Um welche Substanz es sich bei dem großflächigen Film handelte, blieb zunächst unklar. Nun teilen die Beamten mit, dass ein Ergebnis der Analyse vorliegt: Demnach handelte es sich um eine ölhaltige Flüssigkeit, nämlich "ein Gemisch verschiedener Mineralölprodukte, wie Hydrauliköl, Motoren- und Getriebeöl", wie es im Polizeibericht heißt. Die Polizei sucht nun nach Zeugen und Hinweisen, um herauszufinden, wer das Gemisch auf diese Weise entsorgt hat.

Am Montag der vergangenen Woche hatte neben Bürgern auch ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung Wolfratshausen gegen 8 Uhr morgens den weißlichen Film auf der Loisach festgestellt. Erste Untersuchungen der Feuerwehr hatten allerdings einen neutralen ph-Wert ergeben und auch in Bezug auf Öl kein Ergebnis geliefert. "Zunächst musste man also davon ausgehen, dass es sich bei der eingeleiteten Flüssigkeit weder um eine ölhaltige Flüssigkeit, noch um Benzin handelte", teilen die Beamten mit. Allerdings konnte die Polizei feststellen, dass die Flüssigkeit ursprünglich aus einem Straßenentwässerungsgully im Humplgassl kam und über ein Rohr im Seilergassl in die Loisach gelangt war. An insgesamt drei Stellen wurden daraufhin Wasserproben entnommen und diese an das Wasserwirtschaftsamt Weilheim zur Analyse übergeben. Der Untersuchungsbericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, spricht nun entgegen den ersten Tests an der Loisach doch von einer ölhaltigen Flüssigkeit, nämlich einer Mischung aus Mineralölprodukten. Damit sei nun der Tatbestand der Gewässerverunreinigung erfüllt. Sofort eingeleitete Maßnahmen der Freiwilligen Feuerwehr Wolfratshausen hätten allerdings einen größeren Schaden am Gewässer verhindern können. "Eine nachhaltige Schädigung des Gewässers" sei "nicht zu befürchten", teilen die Beamten mit. Wer das Ölgemisch eingeleitet hat, ist indes noch unbekannt. Wer am 26. November morgens im Obermarkt, auf Höhe Humplgassl, beobachtet hat, wie Flüssigkeiten in den dortigen Gully entsorgt wurden, melde sich bei der Polizei unter Telefon 08171/4211-101.

© SZ vom 07.12.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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