Wolfratshausen:Meister der tiefen Töne

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Kontrabassist Nabil Shehata zu Gast beim KVI

Der Kontrabass - spätestens seit dem gleichnamigen Ein-Personen-Stück von Patrick Süskind wissen Musik- und Theaterfreunde, was es mit diesem größten aller Streichinstrumente auf sich hat. Dass solch ein Kontrabass aber weit mehr kann, als nur die tiefen Töne im Orchester beisteuern, wird sich am Samstag, 5. Dezember, in der Loisachhalle zeigen. Dann nämlich tritt Nabil Shehata auf, Professor an der Münchner Musikhochschule und einer der führenden Kontrabass-Virtuosen weltweit.

2003 war Shehata der erste Kontrabassist überhaupt, der beim ARD-Musikwettbewerb auf seinem Instrument den ersten Preis erringen konnte. In Wolfratshausen wird er mit dem Kontrabass-Konzert von Serge Koussevitzky zu hören sein, einem russischen Dirigenten und Komponisten, der selbst Kontrabass spielte und genau wusste, was man aus dem Instrument herausholen kann.

Begleitet wird Nabil Shehata vom Philharmonischen Orchester Isartal unter der bewährten Leitung von Christoph Adt. Umrahmt wird das Kontrabasskonzert von zwei sinfonischen Meisterwerken: Zu Beginn erklingt die "Linzer Sinfonie" von Wolfgang Amadeus Mozart, 1783 innerhalb weniger Tage zu Papier gebracht und uraufgeführt. Die Sinfonie ist ein Beispiel dafür, wie unglaublich schnell Mozart komponieren konnte, wenn die Zeit drängte, ohne dass die Originalität oder die musikalische Qualität darunter zu leiden gehabt hätten. Die "Linzer" ist eine der ganz großen Sinfonien Mozarts.

Nach der Pause gibt es dann eine frühe Sinfonie von Franz Schubert zu hören: die Vierte, vom Komponisten selbst "die Tragische" genannt. Schubert war 19 Jahre alt, als er die Sinfonie schrieb, und Antonín Dvořák urteilte später: "Es erstaunt, dass ein so junger Mensch die Kraft hatte, solch tiefes Pathos auszudrücken."

Mit dieser Sinfonie geht die diesjährige Konzertreihe "Klassik pur im Isartal" zu Ende.

Samstag, 5. Dezember, 20 Uhr, Karten zu 24 Euro im Bürgerbüro der Stadt Wolfratshausen (Telefon 08171/21 40) und über München Ticket

© SZ vom 03.12.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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