Dass der Parkplatz am Isar-Loisach-Stadion zu wenige Stellplätze hat, kann man besonders am Wochenende beobachten, wenn sich dort die Besucher des benachbarten Märchenwalds mit den Fußballfans in die Quere kommen. Um mehr Raum für die Autos zu schaffen, gibt es deshalb schon länger Pläne, den Parkplatz in Farchet zu erweitern. Diese können nun umgesetzt werden. Der Wolfratshauser Bauausschuss hat kürzlich alle notwendigen Einzelschritte mehrheitlich bewilligt, die die Firma Bauplan dem Gremium in einer modularen Kostenberechnung vorgelegt hat.
Demnach soll der Asphalt auf 650 Quadratmetern saniert werden. Die Wertstoffinseln sollen von der Südseite des Parkplatzes auf die Grünfläche am Geh- und Radweg verlagert werden. Damit wird Platz für eine zweite Einfahrt geschaffen, die künftig von den Entsorgungsunternehmen genutzt werden soll. Zehn neue Parkplätze sollen auf der Grünfläche zwischen Umkleiden und Asphalt entstehen. Außerdem soll der Parkplatz zwei Stellplätze für Busse erhalten, für die Fahrradständer versetzt werden. Mit Markierungen soll künftig auf der Fläche ein Korridor für Feuerwehrfahrzeuge frei gehalten werden. Wie Thomas Wenig vom Bauamt erläuterte, muss eine abgestorbene Föhre an der Einfahrt gefällt werden. Dort soll laut Beschluss kein neuer Baum gepflanzt, sondern ein weiterer Stellplatz errichtet werden. Durch das Abtragen von Stümpfen bereits gefällter Bäume wird zudem Fläche gewonnen. Insgesamt sollen dort etwa 20 neue Parkplätze entstehen. Die Gesamtkosten der Sanierung und Umgestaltung beziffern die Planer mit 207 000 Euro.
Diese Summe konnte Gerlinde Berchtold (SPD) nicht nachvollziehen. Schließlich seien diese von den Planern vor der modularen Kostenberechnung mit knapp 180 000 Euro, also um 27 000 Euro günstiger veranschlagt worden. Außerdem, fand Berchtold, lohne sich der Aufwand nicht. Auch stellte sie die Notwendigkeit der beiden geplanten Busparkplätze, die mit knapp 40 000 Euro beziffert sind, infrage. Die Kritik ärgerte wiederum Manfred Fleischer (CSU). Berchtold hätte sich am "Frühstückstisch" über die Pläne ihres Mannes, des einstigen Wolfratshauser Bürgermeisters Reiner Berchtold, informieren können, sagte er. Der habe vorgehabt, den gesamten Parkplatz zu sanieren und alle Bäume zu fällen, sagte Fleischer. "Gegenüber der Ära Berchtold sparen wir 150 000 Euro." Berchtold erinnerte Fleischer daraufhin an den einstigen Vorschlag des Märchenwald-Betreibers Daniel Diessl, dort auf eigene Kosten ein Parkhaus zu errichten, was Fleischer jedoch abgelehnt habe.
Fritz Schnaller (SPD) und Hans Schmidt (Grüne) regten noch Einsparungen an, konnten sich jedoch damit nicht durchsetzen. Das Gremium stimmte schließlich mehrheitlich allen geplanten Baumaßnahmen zu. "Dieser Parkplatz gehört der Stadt Wolfratshausen", befand Fleischer. "Wenn wir dort was machen, mehren wir das Vermögen der Stadt."