Wolfratshausen:Mahnwache für Fukushima

"Atomkraft nein danke" war das neue alte Motto der Mahnwache am Wolfratshauser Marienplatz. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Grünen gedenken der Atomkatastrophe in Japan vor fünf Jahren

Zum fünften Jahrestag der Kernreaktorkatastrophe in Fukushima hat der Wolfratshauser Ortsverband der Grünen am Freitagabend eine Mahnwache abgehalten. Grünen-Stadtrat Hans Schmidt betonte in seiner Rede am Marienplatz, dass die Atomkraft nach wie vor eine unkontrollierbare Form der Energiegewinnung darstelle. "Es ist deshalb allerhöchste Zeit schnellstmöglich aus der Technologie auszusteigen, und zwar konsequent." Dafür braucht es seiner Meinung nach aber endlich belastbare Zahlen für die Planung der Energiewende. Zu wenig werde für den Ausbau erneuerbarer Energien getan, so Schmidt weiter.

Die Mahnwache, die von Grünen initiiert wurde, hat der Stadtrat parteiübergreifend unterstützt. Unter den knapp 30 erschienen Personen war auch Stadtrat Manfred Menke (SPD), der den Angehörigen der Opfer in Fukushima sein Mitgefühl aussprach. Auch er plädiere für den Ausstieg, aber mit Maß, sagte Menke. Vereinzelte Maßnahmen wie das mittlerweile verworfene Pumpspeicherkraftwerk am Jochberg machten isoliert keinen Sinn. An das Problem der Endlagerung erinnerte Stadtrat Josef Praller (Bürgervereinigung). Er wolle diese Last keinesfalls an seine Kinder weiterreichen, sagte er.

Obwohl die Atomkatastrophe von 2011 keine unmittelbaren Opfer forderte, werden die Todesfälle aufgrund der Verstrahlung auf etwa 3200 geschätzt. Auslöser des GAUs war ein Tsunami, der einem Erbeben folgte und das Kraftwerk traf.

© SZ vom 14.03.2016 / Scheu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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