Wolfratshausen:Lob für die Fluss-Sause

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Mit einem Feuerwerk und Donnerhall endete am Sonntagabend das zweite Wolfratshauser Flussfestival. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Wer das Festival 2017 konzipiert, ist noch offen

Wagner oder nicht Wagner? So lautet die womöglich spannendste Frage im Hinblick auf das Flussfestival 2017. Nach dem Entschluss der Stadt Geretsried, ihren zweijährlichen Kulturherbst künftig nicht mehr in die Hände des bisherigen künstlerischen Leiters Günter Wagner zu legen, sondern die Vergabe unter mehreren Veranstaltern auszuschreiben, gibt es in der Stadt Wolfratshausen Stimmen, die Ähnliches fordern. Ob sie sich nach der erfolgreichen Fluss-Sause der vergangenen zwei Wochen durchsetzen, bleibt abzuwarten.

Wagner selbst und die städtische Kulturmanagerin Marion Klement, die das Festival zum zweiten Mal gemeinsam konzipiert und organisiert haben, würden am liebsten alles so belassen, wie es ist: "Wenn etwas gut am Laufen ist, dann lässt man es am besten laufen", sagt Wagner. "Und diesmal ist alles sehr, sehr gut gelaufen." Deshalb könnte er es sich gut vorstellen, 2017 wieder als freier Mitarbeiter für die Stadt tätig zu werden. Die finanziellen Beträge, um die es dabei gehe, seien definitiv nicht ausschreibepflichtig, sagt er.

Ganz ähnlich äußert sich Marion Klement: "Das war einfach eine runde Sache." Die Teamarbeit habe sich bestens bewährt. Allerdings, schränkt sie sein, sei sie "nur ausführendes und kreatives Organ". Eine Entscheidung über das künftige Verfahren könne allein der Stadtrat treffen.

Fest stehe, dass sie als Kulturmanagerin die Arbeit, die ein solches Festival mit sich bringe, nicht alleine bewältigen könne. "Und Günter Wagner und ich haben die Idee des Flussfestivals ja auch gemeinsam entwickelt." Für eine erste finanzielle Bilanz ist es ihren Worten nach noch "viel zu früh". Bei einem Budget von 235 000 Euro hatte die Stadt ein Defizit in Höhe von 130 000 Euro veranschlagt. "Dieses Limit werden wir sicher nicht überschreiten."

Auch Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) zeigt sich mit der Arbeit von Wagner und Klement "vollends zufrieden". Programm und Organisation seien "hervorragend" gewesen. Besonders habe ihm gefallen, dass die meisten Künstler aus dem regionalen Umfeld kamen. Wer nun das nächste Festival leiten solle? "So weit sind wir noch gar nicht", sagt er. "Diese Frage ist noch nicht einmal angedacht." Kulturreferent Alfred Fraas (CSU) hingegen hatte angekündigt, nach dem Flussfestival in eine Debatte über die künftige Vergabe einzusteigen. Er war am Montag telefonisch nicht zu erreichen.

© SZ vom 21.07.2015 / stsw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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