Zu einer ausgedehnten Diskussion, aber keinem Ergebnis führte am Dienstag im Wolfratshauser Stadtrat ein Antrag von Alfred Fraas, stellvertretender CSU-Fraktionsvorsitzender, zum Thema Unterkünfte von Asylbewerbern. Er hatte einen Beschluss des Gremiums erhofft, der ein Signal an das Landratsamt hätte sein sollen: Demnach hätten vor einer Zustimmung der Stadt zur Nutzung der Mehrzweckhalle Farchet für die Unterbringung von Flüchtlingen erst alle anderen alternativen Unterbringungen umgesetzt werden müssen.
"Sollte die Mehrzweckhalle nicht mehr zur Verfügung stehen, die über 1000 Mitglieder unserer Vereine aktiv nutzen, stirbt das Vereinsleben gänzlich", sagte Fraas. Manfred Fleischer (CSU) kündigte zudem an, "niemals die Hand dafür zu heben, eine Einrichtung zu haben, wo im Erdgeschoss Flüchtlinge wohnen und ein Stockwerk tiefer geschossen wird", sagte er. Weil in einer ursprünglichen Fassung Fraas die landkreiseigene Turnhalle der Realschule als Alternative genannt hatte, distanzierte sich allerdings die SPD-Fraktion von Fraas' Antrag. Josef Praller (BVW) vermisste in der Diskussion zudem einen Plan B, in welche Halle welcher Verein ausweichen könne. Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) erklärte daraufhin allerdings, ein solches Gespräch habe mit den Vereinsvorsitzenden bereits stattgefunden, dort werde ein solcher Plan gerade erarbeitet.
Was aber die Belegung von Mehrzweckhalle oder Turnhalle angehe, klärte Verwaltungsdirektor Franz Gehring auf, dass das Landratsamt in der Regel das Einvernehmen der Kommunen suche und stets versuche, alle anderen Alternativen auszuschöpfen, bevor es zu Hallenbelegungen käme. Bislang gäbe es in Wolfratshausen auch "keinen Notdrang", alle Asylsuchenden seien anderweitig untergebracht worden. Hans Schmidt (Grüne) forderte, den Antrag zurückzuziehen, "er hat keine Substanz". Dennoch kam es zur Abstimmung, die mit zwölf zu zwölf Stimmen endete - Antrag abgelehnt.