Eberhard Hahn hat in seinem Berufsleben als Verfahrensingenieur und Projektmanager vieles minutiös geplant, und auch Abläufe zum Thema Wolfratshauser Bürgerladen kann er mit den Aufzeichnungen in seiner schwarzen Schreibmappe exakt dokumentieren. Was der Vorsitzende der Bürgerladen-Initiative am Dienstagabend im Wolfratshauser Rathaus erleben musste, nannte er hinterher "professionelles Missmanagement" und bemühte sich ansonsten, Haltung und Ruhe zu bewahren. Aber es werde weitergehen, sagt er tags darauf. Wie genau, das wolle der engere Kreis unter den mehr als 60 Aktiven aber erst am Abend besprechen. Alle miteinander haben in den vergangenen zwölf Monaten 1800 Stunden und viel Herzblut in das Projekt gesteckt, fast 300 Bürger haben an die 500 Anteile gezeichnet und so fast 100 000 Euro zur Verfügung gestellt. Aus der Sicht der Laden-Initiative ist all das viel zu viel, um jetzt einfach aufzugeben. Vorbereitet sei man auf diese Wendung nicht gewesen, sagt Hahn, und auch mit anderen Ladenlokalen habe man sich im Vertrauen auf die Stadt und ihre Räte seit den allerersten Vorüberlegungen nicht mehr befasst. Dass der Ratsbeschluss laut Günther Eibl (CSU) "ein Rettungspaket" für den Laden sein soll, nimmt das BVW-Mitglied Hahn ungerührt zur Kenntnis.
Wolfratshausen:Krisensitzung der Bürgerladen-Mitglieder
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