Wolfratshausen:Illegal Bauschutt gelagert

Unternehmer wird wegen fehlender Genehmigung verurteilt

Von Benjamin Engel, Wolfratshausen

Auf der Anklagebank ist der 53-jährige Bauunternehmer aus dem Tölzer Raum selbstkritisch. "Was soll ich sagen", meint er. "Ich habe einen Schmarrn gemacht." Um den "heißen Brei" herumzureden sei sinnlos. Auf seinem Betriebsgelände hatte der Mann viele Tonnen Bauschutt gelagert, ohne dafür eine Genehmigung zu haben. Das stellten Mitarbeiter des Tölzer Landratsamts im November 2018 fest. Damit war der Angeklagte zum zweiten Mal in einer vergleichbaren Sache auffällig geworden. Das erste Verfahren war eingestellt worden. Der Angeklagte hatte eine Geldauflage von 3500 Euro gezahlt. Am Montag wurde der Mann im Amtsgericht wegen unerlaubten Betreibens von Anlagen verurteilt. Die Geldstrafe kostet ihn 5400 Euro.

Selbst wer ungefährlichen Bauschutt ablagern will, braucht dafür ab 100 Tonnen eine Genehmigung. Der Anklagte hatte eigener Darstellung nach zwischen 1000 und 1500 Tonnen alten Baumaterials auf seinem Gelände liegen. Ein Kontrolleur sprach von mindestens 2500 Tonnen. Der Landratsamtsmitarbeiter berichtete, dass es auf dem Areal schon länger Probleme mit Ablagerungen gebe. Im Februar sei Altholz entdeckt worden. Daher sei der Angeklagte angezeigt worden. Im Oktober hätten ihn Vertreter des Wasserwirtschaftsamts über erneute Ablagerungen informiert. Ein Zwangsgeld von 20 000 Euro sei verhängt worden, dass der Angeklagte inzwischen bezahlt habe.

Für den Staatsanwalt hätte der Mann nach der ersten Auffälligkeit besonders vorsichtig sein müssen. Er forderte eine Geldstrafe von 12 600 Euro, der Verteidiger plädierte für 4200 Euro. Strafrichter Helmut Berger gefiel das Auftreten des Angeklagten. "Sie machen gar keinen schlechten Eindruck", sagt er. Viele versuchten, sich herauszureden.

© SZ vom 25.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: