Wolfratshausen:Hilfe bei der Ausbildung

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Agentur für Arbeit unterstützt Arbeitgeber und junge Leute

Monika B. hat das erste Ausbildungsjahr zur Augenoptikerin erfolgreich beendet und wird nahtlos bei ihrem bisherigen Ausbildungsbetrieb weitermachen. Das mag sich selbstverständlich anhören, ist es aber in diesem Fall nicht. Monika B. ist Kroatin und absolviert die Ausbildung mit einer Förderung durch die Agentur für Arbeit: mit AsA, der Assistierten Ausbildung.

Verena Wenzelewski, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Wolfratshausen, erklärt, mit AsA sei es möglich, Jugendliche und Unternehmen individuell und kontinuierlich während der gesamten betrieblichen Berufsausbildung zu fördern. "Damit sollen nicht nur mehr Jugendliche in und durch die Ausbildung gebracht werden. Wir möchten auch mehr Betriebe dafür gewinnen, sich stärker bei der Berufsausbildung benachteiligter Jugendlicher zu engagieren." Benachteiligt war Monika B. insofern, als sie erst einmal gut Deutsch lernen musste.

Monika B. erzählt, sie sei mit ihren Eltern erst vor zwei Jahren aus Zagreb nach Deutschland gekommen. "Meine Eltern wollten für sich selbst und natürlich auch für mich eine bessere Zukunft, mit Ausbildung und Arbeit. Schweren Herzens habe ich meinen Bruder, der in Zagreb studiert, und meine vielen Freunde zurückgelassen." In Bad Tölz kam sie in die 5. Klasse der Mittelschule - "ohne dass ich auch nur ein Wort Deutsch verstand". Nach kurzer Zeit konnte sie in die 9. Klasse wechseln und schaffte dann auch den Qualifizierenden Abschluss. Auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle habe sie wegen ihrer noch lückenhaften Deutschkenntnisse zunächst nur Absagen erhalten. Erst die Blickpunkt GmbH in Starnberg gab ihr eine Chance mit AsA. "Seit meinem Start in die Ausbildung bekomme ich gezielten Deutschunterricht, denn erst wenn ich gut Deutsch kann, auch die Fachbegriffe, verstehe ich die Textaufgaben von Mathematik und Physik."

Markus Eichschmid vom Berufliche Fortbildungszentren der bayerischen Wirtschaft (BFZ) als Träger der Maßnahme lobt Monika B.: Sie habe sich in einem Jahr sehr gut entwickelt, und auch der Betrieb spiele gut mit - "denn sie wird einen halben Tag zum Lernen freigestellt". Markus Makrutzki, stellvertretender Teamleiter vom Arbeitgeber-Service, ermuntert die Betriebe, Bewerbern nicht abzusagen, weil sie Probleme in der Ausbildung befürchten. Sie sollten die Agentur für Arbeit zu Rate ziehen.

Hotline für Arbeitgeber: 0800 4 55 55 20; für Auszubildende 0800 455 55 00

© SZ vom 12.09.2016 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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