Wolfratshausen:Große Trauer um den Isar-Ranger

Lesezeit: 2 min

Der frühe Tod von Andreas Huber reißt eine Lücke. Am meisten leidet seine Familie, er hinterlässt eine Frau und fünf Kinder. Das berichtet der Elternbeirat der Waldramer Volksschule und ruft zu einer Spendenaktion beim Wintersportbasar auf

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Wie vielen Menschen er seine Liebe zum Fluss und der Natur nahe brachte, ist nicht zu zählen. Doch besonders gerne führte er Kindergartenkinder und Schulklassen durch die Isarauen, geduldig und freundlich als Vermittler zwischen Mensch und Natur: Der Wolfratshauser Andreas Huber, der als hauptamtlicher Isar-Ranger in den Auen zwischen dem Tölzer Kraftwerk und der Schäftlarner Brücke unterwegs war. Im Oktober ist er im Alter von nur 49 Jahren gestorben.

Sein ebenso tragischer wie überraschender Tod reißt eine Lücke in die Gemeinschaft, doch am meisten leidet seine Familie, wie es in einer Mitteilung des Elternbeirates der Waldramer Volksschule heißt. Huber hinterließ seine Ehefrau und fünf Kinder, die nun dringend Unterstützung brauchen, heißt es darin. Die älteste Tochter befindet sich mit ihren 18 Jahren gerade in der Ausbildung, der älteste Sohn hat mit 15 Jahren gerade erst die Schule beendet. Ein Sohn und eine Tochter gehen noch in die Schule und die Jüngste besucht mit ihren zwei Jahren noch nicht den Kindergarten. "Es ist wirklich besonders tragisch", sagt Katja Toppe, Vorsitzende des Elternbeirates. Als gelernte Altenpflegerin, aber derzeit Mutter in Elternzeit, verfüge Hubers Frau nur über ein geringes Einkommen, und ihr Mann habe als Isar-Ranger keine finanziellen Rücklagen bilden können. Was seine Ehefrau nun alles stemmen müsse, sei enorm, ganz abgesehen von der überwältigenden Trauer.

Deshalb hat die Volksschule Waldram, die sich in besonderer Weise mit Hubers verbunden fühlt, jetzt eine Spendenaktion ins Leben gerufen: Der Kuchenverkauf beim traditionsreichen Wintersportbasar und Schülerflohmarkt soll zu einhundert Prozent den Hinterbliebenen Hubers zugute kommen.

Nicht nur kennt Toppe die Familie durch die vielen Führungen, die Andreas Huber mit den Kindern der Waldramer Schule machte. Ihr Mann war zudem ein enger Freund Hubers seit Jugendtagen. Noch im Sommer wirkte der Fluss-Schützer scheinbar gesund, als ein neuer Kollege in der Mitte der Isar-Ranger begrüßt wurde. Kurz darauf klagte er hingegen über Rückenschmerzen, berichtet Toppe. Die Ärzte dachten zunächst noch an eine Zerrung oder einen hartnäckigen Hexenschuss. Doch als die Schmerzmittel nicht wirkten, zeigte sich bei eingehenderen Untersuchungen, dass Huber Krebs hatte und sein Rückenmark bereits voller Metastasen war.

Nur noch zwei Monate blieben Huber. Damit der Familie in dieser schweren Zeit auch wirklich geholfen werden kann, backen viele Eltern aus der Volksschule dieses Jahr besonders fleißig. "Es wird hausgemachte, leckere Kuchen und Torten geben", sagt Toppe. Sie hofft auf besonders viele Kuchenspenden und hungrige Besucher. "Auch Externe sind natürlich herzlich willkommen, Kuchen zu backen und zu spenden oder sie zu genießen." Damit sich die Aktion für den guten Zweck auch wirklich lohnt, wurde die übliche Zeit des Basars um zwei Stunden verlängert.

Die Kuchenspende-Aktion zugunsten der Familie Huber findet am Samstag, 21. November, von 10 bis 14 Uhr in der Aula der Volksschule Waldram statt.

© SZ vom 13.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: