Wolfratshausen:Fußball im Käfig

Lesezeit: 2 min

Soccer-Five-Fußball spielt man in einer Art Käfig mit Banden. (Foto: Stephan Rumpf)

Jugendliche sollen endlich den gewünschten Soccer-Five-Platz in Waldram bekommen

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Der so genannte Soccer-Five-Platz, den sich die Jugendlichen in Wolfratshausen schon seit Langem wünschen, wird im kommenden Jahr auf dem Gelände der Freisportanlage Waldram errichtet. Das hat der Ausschuss für Kultur, Jugend, Sport und Soziales am Donnerstag einstimmig beschlossen. Der Platz, auf dem zwei Mannschaften zu je fünf Spielern gegeneinander Fußball spielen, soll in seiner Ausführung als Mischform aus einem so genannten Käfig-Fußball-Platz und dem klassischen Soccer-Five-Platz realisiert werden: mit in einem Gitterzaun, zurückversetzten Toren, hohen seitlichen Banden und Bodenbelag aus Kunststoff. Im Haushalt werden dafür insgesamt 165 000 Euro bereitgestellt.

Grundlage für den Beschluss ist eine Umfrage, die Jugendreferentin Kathrin Gschwendtner (Bürgervereinigung) bei Jugendlichen an allen drei Wolfratshauser Schulen gemacht hat. 800 Fragebögen habe sie ausgegeben, berichtete Gschwendtner in der Sitzung - mit gut 78 Prozent Rücklauf. Die Jugendlichen sollten beantworten, wo der Platz errichtet werden soll, welche Ausführung sie wünschen und ob sie ihn nutzen würden. Im Ergebnis gaben knapp zwei Drittel an, den Platz nutzen zu wollen. Die Mischform zwischen dem asphaltierten Fußballkäfig und dem Soccer-Five-Platz schnitt mit etwa 40 Prozent bei der Ausführung am besten ab. In der Frage des Standorts bevorzugten knapp 60 Prozent die Wiese neben dem Skaterplatz an der Faulhaberstraße, gut 40 Prozent waren für das Freisportgelände in Waldram.

Dass sich der Ausschuss letztlich für diesen Standort entschied, liegt vor allem am Synergie-Effekt: Schon im Vorfeld hatte der Vorstand des DJK Waldram in einem Schreiben erklärt, dass der Kunststoffplatz auf dem Freisportgelände dringend saniert werden müsse. Laut Beschlussvorlage kann der Soccer-Five-Platz in den Kunststoffplatz integriert werden, die Kosten beziffert die Verwaltung auf insgesamt zirka 118 000 Euro. Für den Standort spreche auch die Nähe zu den anderen Sportanlagen und die Betreuung durch den DJK, sagte Peter Plößl (CSU). Annette Heinloth (Grüne) fand es "ein bisschen schwierig", dass man erst die Jugendlichen befrage und sich dann in der Standortfrage gegen die Mehrheit stelle. Relativiert werde das jedoch durch das knappe Votum. Fritz Meixner (SPD) erinnerte daran, dass die Jugendarbeit bereits 2013 die erste Befragung durchgeführt habe. "Wir sind zweimal an die Jugendlichen herangetreten", sagte er. "Wir sollten das jetzt realisieren."

Das Gremium sprach sich schließlich einstimmig für den Bau des Platzes, den Standort an der Freisportanlage und die Mischform mit Kunststoffbelag aus - auch weil die Verletzungsgefahr in einem asphaltieren "Fußball-Käfig" nicht zu verantworten wäre. Auf Anregung von Alfred Fraas (CSU) wurde im Beschluss festgehalten, dass der Soccer-Five-Platz in "wettbewerbsfähiger Größe" errichtet werden soll. Die sei bei 20 mal 13 Meter auf jeden Fall gegeben, sagte Wolfgang Mucha vom Bauamt. Ob auch die von den Jugendlichen präferierte Größe von 25 mal 15 Metern wettkampftauglich sei, müsse man überprüfen.

© SZ vom 15.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: