Wolfratshausen:Erste Erfolge bei Möbel Mahler

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Gewerkschaft sieht jedoch noch weiteren Gesprächsbedarf

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Das Möbelhaus Mahler in Wolfratshausen soll erst Ende Januar schließen, doch der Abverkauf soll schon am Montag beginnen. Das berichtet Dominik Datz von der Gewerkschaft Verdi nach dem Treffen mit Betriebsrat und Seniorchef Gerhard Mahler sowie Juniorchef Michael Mahler samt Anwälten. Bei der vierstündigen Sitzung am Münchner Flughafen seien erste Erfolge für die rund 260 Angestellten erzielt worden. So werde es beim Abverkauf finanzielle Anreize für die Mitarbeiter geben. An den Verkäufen hingen Prämien, die durch reduzierte Preise wesentlich schmaler ausfallen würden. Darum solle es Regelungen zugunsten der Angestellten geben.

Zudem habe Mahler alle Unterlagen an Betriebsrat und Gewerkschaft übergeben. Die darin enthaltenen wirtschaftlichen Rahmendaten werden nun von der Arbeitnehmerseite geprüft. Das sei jedoch noch nicht der große Wurf, sagte Verdi-Sekretär Datz. Über einen Sozialplan oder die Höhe der Abfindungen gebe es noch keine Beschlüsse. Alle sechs Auszubildenden in Wolfratshausen können den Angaben zufolge aufatmen. Sie könnten ihre Ausbildung abschließen, Mahler stehe in Verhandlungen mit der IHK. Die jungen Männer und Frauen würden zeitnah in anderen Betrieben untergebracht.

Am Montag werde der nächste Verhandlungstermin festgelegt, der innerhalb der kommenden zwei Wochen stattfinden soll. Es sei deutlich geworden, sagt Gewerkschafter Datz, dass der Druck der Öffentlichkeit auf Mahlers Seite Eindruck hinterlassen habe. Vergangene Woche war der Deal verkündet worden: Mahler verkauft nur die Möbelhaus-Immobilie an den österreichischen Konzern XXXLutz, nicht aber den Betrieb. Verdi befürchtet dahinter einen verdeckten Betriebsübergang. Durch den Umweg über Schließung und spätere Neueröffnung des Hauses wolle sich XXXLutz offenbar älterer Mitarbeiter mit höheren Abfindungsansprüchen sowie des Betriebsrats entledigen.

Darum bleibe für Verdi die Frage, was für die Angestellten unterm Strich herauskomme. Dominik Datz sagt, es würden noch "heiße Gespräche" folgen. Streiks und Protestaktionen seien weiter möglich.

© SZ vom 30.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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