Wolfratshausen:Eine Pauschale für verletzte Hunde

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Muss ein Fundhund zum Tierarzt, wird es oft teuer. Gemeinden sollen sich nun pauschal beteiligen. (Foto: Fuchs)

Der Tierschutzverein schlägt bei der Jahresversammlung feste Beträge zur Versorgung aufgefundener Tiere vor

Von Felicitas Amler, Wolfratshausen

Ein Hund wird nachts angefahren aufgefunden, muss zum Tierarzt, womöglich sogar in die Tierklinik gebracht und operiert werden. "Da hat man schnell eine Rechnung über 1300 Euro", sagt Manfred Fleischer, Vorsitzender des Tierschutzvereins Wolfratshausen-Geretsried und Umgebung. Theoretisch muss die Gemeinde, in der das Tier gefunden wurde, dafür aufkommen. Das bedeute für den Verein "immer wieder Einzelfalldiskussionen", sagt Fleischer. Er und sein Verein sind daher bemüht, alle Gemeinden davon zu überzeugen, dass festgelegte Pauschalen für beide Seiten die bessere Lösungen wären. In der Jahreshauptversammlung des 470 Mitglieder starken Tierschutzvereins an diesem Dienstag wird die "Fundtierversorgung" eines der wichtigen Themen sein.

Fleischer erklärt, sein Verein sei gerade im Gespräch mit den Bürgermeistern. Deren Sprecher ist der Münsinger Bürgermeister Michael Grasl (FW), der "sehr offen für unsere Thematik" sei, so Fleischer. "Wir sind in einer frühen Phase der Koordination. Ein bissl Zeit wird's noch brauchen." Bisher unterstützen die Kommunen den Tierschutzverein nach freiem Ermessen mit jährlichen Zuschüssen von 500 bis 3000 Euro. Formal ist Fleischers Verein nur für den Nord-Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zuständig. Tatsächlich aber ist er immer noch Anlaufstelle für viele Menschen aus dem Alt-Landkreis Wolfratshausen: "Von Baierbrunn bis Sauerlach kommen die Leute zu uns", sagt der Vorsitzende. Die Situation, dass nachts um elf ein verletztes Fundtier direkt oder via Polizei bei ihm gemeldet werde, sei nicht selten.

Der Verein, der das Josefa-Burger-Tierheim in Gelting unterhält, habe jedes Jahr ein Defizit von um die 50 000 Euro, berichtet Fleischer, selbst Besitzer des sieben Jahre alten Katers "Petz". Ohne Schenkungen, Nachlässe und Vermächtnisse wäre dies nicht zu bewältigen, sagt er. Schon früher sei es "ein Kampf um jedes Markl" gewesen. Da hätten dann eben Leute, die ein großes Herz für Tiere haben, "den Geldbeutel aufgemacht". Aber auf die Dauer lasse sich so nicht arbeiten. Deswegen brauchten die Tierschutzvereine - Fleischer spricht hier auch für den in Bad Tölz - die Pauschalregelung "als Perspektive".

Jahreshauptversammlung Tierschutzverein, Dienstag, 14. Juli, 19.30 Uhr, Gasthaus Zur Post, Waldram

© SZ vom 14.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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