Den ersten Termin hatte er "vergessen". Damit das dem Angeklagten nicht mehr passierte, wurde er am Donnerstag von der Polizei in den Sitzungssaal 1 des Amtsgerichts Wolfratshausen gebracht. Dort musste sich der 19-Jährige wegen Betrugs verantworten. Am 9. Juli 2016 hat er sich vom Sendlinger-Tor-Platz in München von einem Taxi nach Geretsried fahren lassen. Den fälligen Preis von 93,50 Euro konnte er nicht bezahlen. Er habe damals "vergessen", dass er kein Geld mehr bei sich hatte. Auch sein Konto sei leer gewesen.
Der arbeitslose Jugendliche war die ganze Nacht in München beim Feiern. Gegen fünf Uhr nahm er sich am Sendlinger Tor ein Taxi. Erst bei der Ankunft in Geretsried sei ihm eingefallen, dass er nicht mehr liquide war. Warum erst dann?, wollten Richter und Staatsanwältin wissen. Der 19-Jährige sagte, er habe "vergessen", dass er die letzte Runde ausgegeben hatte und deswegen nichts mehr besaß. Der Taxifahrer rief die Polizei, die vom Angeklagten die Personalien aufnahm und einen Alkoholtest machte. "Man hat gemerkt, dass er etwas getrunken hat", sagte ein Polizeibeamter als Zeuge vor Gericht. "Aber er hat normal mit uns gesprochen." Er habe ein Promille Alkohol im Blut gehabt. Das Urteil nach Jugendstrafrecht: 40 Sozialstunden bei den Oberland-Werkstätten und die Bezahlung der noch offenen Taxi-Rechnung.