Wolfratshausen: Bürgerversammlung:Probleme mit Parkplätzen

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Die Entwicklung der Innenstadt ist ein zentrales Thema der Bürgerversammlung. Klare Worte gibt es beim sozialen Wohnungsbau.

Isabel Meixner

Die Parkplatzsituation in und an der Marktstraße und rund um den Märchenwald, fehlende Sozialwohnungen, die Erweiterung des Stadtarchivs: Diese Themen haben die Bürgerversammlung Wolfratshausen beschäftigt. Etwa 130 Menschen nahmen am Donnerstagabend in der Loisachhalle daran teil. Vor allem die Entwicklung der Innenstadt bereitetet manchen Bürgern Sorge. "Was ist, wenn es im Markt keine Geschäfte mehr gibt?", fragte Bettina Crusius. Sie befürchtet, dass potentielle Kunden wegen fehlender Parkplätze woanders einkaufen.

Kein Aushängeschild für die Stadt waren nach Ansicht von Genossenschaftssprecher Paul Brauner die Sozialwohnungen, die durch das neue Gebäude am Floßkanal ersetzt wurden. Allerdings gibt es in dem Neubau keine Sozialwohnungen mehr. (Foto: Hartmut Pöstges)

Besonders, wenn durch den Ausbau des Stadtarchivs am Loisachufer weitere Parkplätze verschwänden. Ähnliche Bedenken äußerte Stefan Hügel: "Momentan wird Black Jack gespielt: In diesem Jahr sollen vier Parkplätze wegfallen, nächstes Jahr 17." Bürgermeister Helmut Forster (BVW) wollte das Argument nicht gelten lassen, dass der Markt wegen fehlender Stellfläche aussterbe. "Wir haben kein Parkplatz-Problem. Wir sind - und da schließe ich mich mit ein - nur zu faul, ein paar Meter zu gehen." Um den Markt herum gebe es 400 Parkmöglichkeiten und 1300 im gesamten Stadtgebiet.

Der Bürgermeister nannte den Ausbau des Stadtarchivs eine der Herausforderungen dieses Jahres. Der jetzige Standort habe den Vorteil, dass er sich in der Nähe des Rathauses und des Heimatmuseums befinde. Auch das mögliche Parkdeck am Isar-Loisach-Stadion werde die Stadt weiter beschäftigen. Die Situation in Farchet sei untragbar, beschwerte sich Jens Wrabel: "Selbst die Kurven sind zugeparkt."

Eine ganze Liste mit Anliegen trug Grünen-Kreisrätin Lucia Schmidt vor, um die Stadt seniorengerechter zu machen. So war ihr auch das Thema Sozialwohnungen ein Anliegen. Und nicht nur ihr: Josef Mehl beschwerte sich, dass Sozialwohnungen in der Vergangenheit ersatzlos abgerissen wurden. Das rief Paul Brauner, Vorstand der Baugenossenschaft, auf den Plan: Das Gebäude am Kanal sei kein Aushängeschild für Wolfratshausen gewesen und habe nicht den Verhältnissen entsprochen. Derzeit baue die Genossenschaft elf Sozialwohnungen am Poignring: "Wir lassen uns nicht vorwerfen, dass wir nichts tun."

Das betonte auch Bürgermeister Forster: "Wir wollen was voranbringen. Wenn wir nichts machen, haben wir Stillstandshausen." Mit dem vergangenen Jahr, das im Zeichen der Feierlichkeiten zur Stadterhebung vor 50 Jahren stand, zeigte er sich zufrieden: Die Stadt konnte all ihre Projekte, darunter den Bau des Obdachlosenhauses und die energetische Sanierung der Volksschule am Hammerschmiedweg, ohne Neuverschuldung verwirklichen - und das Defizit sogar abbauen. Das lobte auch der anwesende Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler): "Die Stadt Wolfratshausen ist die einzige Kommune, die die strengen Haushaltsrichtlinien eingehalten hat."

© SZ vom 31.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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