Wolfratshausen:BGW plant 45 Sozialwohnungen

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Paul Brauner nennt die Sozialwohnungspläne der Baugenossenschaft einen "Knaller". (Foto: Pöstges)

Die Baugenossenschaft Wolfratshausen wartet auf eine Entscheidung im Stadtrat

Von Erik Häussler, Wolfratshausen

Es sei fünf vor zwölf im Wohnungsbau, auch in Wolfratshausen, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Johannes Schneider am Donnerstagabend in der Mitgliederversammlung der Baugenossenschaft Wolfratshausen (BGW). Um weiteren bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, plant die BGW 45 Sozialwohnungen. "Das ist schon ein Knaller", kommentiert Vorstandsmitglied Paul Brauner das Vorhaben.

Ein Grundstück sei bereits gefunden. Es liege am Ende der Rothbachstraße in Waldram, sei allerdings noch als Grünfläche deklariert und müsse erst in einem längeren Verfahren im Zuge einer Änderung des Flächennutzungsplanes zur Bebauungsfläche umgeschrieben werden, erklärt Brauner. "Alle Fraktionen im Stadtrat wissen von unserem Vorhaben, nun müssen die das intern klären. Aber wir haben ein gutes Gefühl", gibt sich der Vorstand optimistisch. Allerdings bietet die BGW für das Grundstück einen niedrigeren Kaufpreis, als die Stadt vermutlich durch einen Verkauf in die Privatwirtschaft erzielen könnte. Der konkrete Entwurf liegt seit Anfang des Jahres bei den Fraktionen. Bis die nötige Änderung des Flächennutzungsplanes umgesetzt sei, könne es bis Ende 2016 dauern, schätzt Brauner.

Bis dahin sollen auch die Neubauprojekte am Poignring 15 bis 25 bezogen werden können. Dort entstehen aktuell 28 Wohnungen mit Tiefgarage. Sollte es zu keinen großen Preissteigerungen mehr kommen, plane man, alle Wohnungen dort zu 8,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche zu vermieten. So geht es aus dem Geschäftsbericht zum vergangenen Jahr hervor. Die Gesamtkosten habe man mit 6,4 Millionen Euro kalkuliert. Nach Abschluss der Bauarbeiten Ende kommenden Jahres könne dann laut Paul Brauner direkt mit dem neuen Vorhaben in Waldram begonnen werden, sofern die Stadt die Fläche verkaufe.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Schneider trat altersbedingt bei der Mitgliederversammlung nicht mehr zur Wahl an und schied somit nach fast 39 Jahren aus dem Aufsichtsrat aus. Vom Verband der Wohnungswirtschaft wurde er für sein Engagement mit Urkunde und Anstecknadel geehrt. Sein Nachfolger ist der stellvertretende Wolfratshauser Bürgermeister Fritz Schnaller.

Veränderungen gibt es auch im Vorstand. Neu dabei ist die Britta Wurm. Damit agieren bis zum kommenden Jahr vier Vorstände, ehe Paul Brauner nach mehr als 30 Jahren altersbedingt nicht mehr zur Wahl antreten wird.

Insgesamt blickt die Baugenossenschaft auf eine positive Entwicklung ihrer Tätigkeiten im vergangenen Jahr zurück. Es ergab sich ein leicht gesteigerter Bilanzgewinn von knapp über 200 000 Euro bei einem Gesamtvolumen von 29,5 Millionen Euro. Darüber hinaus relativiert die Genossenschaft die oft beklagten Mieterhöhungen. Alle 389 öffentlich geförderten Wohnungen der BGW lägen durchschnittlich bei 5,87 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, schreibt Paul Brauner im Geschäftsbericht.

Aktuell lägen der Genossenschaft mehr als 300 Vormerkungen vor. Am meisten benötigt würden Zwei-Zimmer-Wohnungen. Beim geplanten Neubau in Waldram könnte auf diese Bedürfnisse eingegangen werden, so Brauner.

Eine Konkurrenzsituation mit der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft sehe er nicht. Die habe ihre eigenen Vorhaben und die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum sei grundsätzlich ja gut, so Brauner. Auch Schneider sprach sich für mehr Kooperation aus.

© SZ vom 20.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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