Wolfratshausen:Bekenntnis zum Badehaus-Verein

Wolfratshauser Räte stimmen für Mitgliedschaft der Stadt

Die Stadt Wolfratshausen wird offizielles Mitglied des Vereins "Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald". Einen entsprechenden überfraktionellen Antrag von BVW, SPD, Grünen und CSU hat der Stadtrat kürzlich einstimmig bewilligt. Der Verein errichtet bekanntlich in dem ehemaligen Badehaus des früheren Lagers Föhrenwald in Waldram eine Gedenk- und Begegnungsstätte mit Museum, um an die Geschichte des Ortes zu erinnern, der lange Jahre das größte Lager für jüdische "Displaced Persons" war. Den "Ort der Begegnung", der insgesamt zirka 1,7 Millionen Euro kostet, fördert die Stadt mit mehr als einer halben Million Euro. Anders als die Kommunen Penzberg, Berg und Geretsried war Wolfratshausen bislang allerdings dem Verein nicht als offizielles Mitglied beigetreten. Das hatte für Irritationen gesorgt, zuletzt auch unter einigen Stadträten.

Er sei froh über den überfraktionellen Antrag auf die Mitgliedschaft, sagte der Sprecher der SPD-Fraktion, Fritz Meixner. Schließlich sei das Projekt, das auch der Freistaat und die Bundesrepublik fördern, von herausragender historischer Bedeutung. Die Mitgliedschaft im Verein, die jährlich 150 Euro kostet, sei ein "klares Bekenntnis", erklärte Meixner. "Das ist auch unser Projekt." Helmut Forster (BVW) fand es hingegen seltsam, dass der Stadt nicht die Ehrenmitgliedschaft angeboten worden sei. Das Angebot bestehe, korrigierte ihn Bürgermeister Klaus Heilinglechner. Allerdings könne diese nur an Mitglieder des Vereins verliehen werden. Die Ehrenmitgliedschaft sei nicht der Grund für den Beitritt, empörte sich Hans Schmidt (Grüne), sondern die Würdigung der Arbeit des Vereins. "Wenn wir die nicht schätzen würden", entgegnete wiederum Forster, "hätten wir das Projekt nicht gefördert".

© SZ vom 15.07.2016 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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