Wolfratshausen:Bad-Sanierung wird teuer

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Heizkörper kaputt, Fenster defekt: Die Mängelliste für Weidach ist lang

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Die große Entscheidung rückt näher: In der Sitzung am 12. Juli obliegt es den Stadträten Wolfratshausens, sich für eine Beteiligung am Gemeinschaftsprojekt Geretsrieder Hallenbad auszusprechen, und es damit überhaupt umsetzbar zu machen - oder eben nicht. Für die Entscheidungsfindung der Räte enorm wichtig ist dabei auch, wie es mit dem Weidacher Lehrschwimmbecken weitergeht.

Derzeit ist das kleine Bad in Weidach geschlossen. Doch wie umfangreich die Defekte und Mängel an dem Bad wirklich sind, legte Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) am Mittwoch im Grundstücks-, Bau- und Umweltausschuss dar.

Eingestellt wurde der Betrieb am 17. Juni dieses Jahres, weil die Wasserhygiene wegen technischer Mängel an der Dosieranlage nicht mehr gewährleistet werden konnte. Die Überprüfung durch eine Fachfirma ergab, dass eine komplett neue Dosieranlage eingebaut werden muss. Zusätzlich ist die Erneuerung der Filteranlage nötig. "Die Kosten für die neue Dosier- und Filteranlage belaufen sich auf etwa 25 000 Euro", sagte Heilinglechner.

Doch damit nicht genug, denn auch der Gesamtzustand des Lehrschwimmbeckens ist alles andere als gut. Es gibt keine Geschlechtertrennung, weder bei Umkleide, Duschen noch Toiletten. Der TÜV Süd hat bereits 2006 die Schwimmbeckenwasser-Aufbereitung als ungenügend beurteilt. Das Ergebnis: "Die installierte Wasseraufbereitung entspricht in wesentlichen Punkten nicht den Anforderungen der DIN 19643. Für eine Anpassung der Wasseraufbereitung ist eine grundlegende Sanierung erforderlich." Zudem müsse die Lüftungsanlage überprüft werden. Die Steuerung ist veraltet. Zwei Heizkörper wurden auf Grund von Korrosionsschäden inzwischen stillgelegt.

Obendrein gibt es undichte Stellen in der Schwimmbadfolierung und dem Schwimmbecken fehlt eine Überlaufrinne.

Auch die Alufenster sind defekt. Da keine Ersatzteile mehr beschafft werden können, mussten die Fenster inzwischen verschraubt werden. Und weil die Betondecke schon seit Längerem Schadstellen aufweise, werde nach Angaben des Rathauschefs alle drei Jahre eine Deckenuntersuchung durchgeführt. Die nächste werde in Kürze erfolgen.

Zur Bewertung all dieser Mängel und ob und wie sie behoben werden können, dazu will die Stadt nun ein Ingenieurbüro einschalten. Die Kosten, zu denen derzeit Zahlen von 150 000 bis 500 000 Euro im Raum stehen, sollen dann im Rahmen einer Kostenschätzung konkret berechnet werden. Allerdings erst ab September - und somit nicht rechtzeitig vor der Entscheidung über eine Beteiligung am Interkommunalen Hallenbad.

Am Sonntag, 10. Juli, ist das Interkommunale Hallenbad noch einmal Thema des kommunalpolitischen Frühschoppens der SPD Wolfratshausen. Beginn ist um 10.30 Uhr in der Gaststätte "Der Grieche" in Farchet.

© SZ vom 08.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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