Wolfratshausen:Anlaufstelle und Treffpunkt

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Neues Leben, wo früher Stille herrschte: Peter Lobenstein, Vorsitzender des Vereins "Bürger für Bürger" im Saal des ehemaligen Archivs, der künftig für Informationsveranstaltungen genutzt werden soll. (Foto: Hartmut Pöstges)

Verein "Bürger für Bürger" bezieht ehemaliges Stadtarchiv

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Nachbarschaftshilfe "Bürger für Bürger" ist in Wolfratshausen eine feste Institution. Seit mehr als 25 Jahren gibt es den Verein, der inzwischen 1100 Mitglieder zählt. Seine etwa 100 Helfer leisten 9000 Stunden im Jahr, Seniorenhilfe, Mutter-Kind-Bereich oder anderen von neun Ressorts. Eigene Räume hatte der Verein bislang allerdings keine, lediglich im Kindergarten in der Kräuterstraße hatte der Vorstand einen Sitz. Nun aber haben die Nachbarschaftshelfer zumindest vorübergehend eine neue Bleibe gefunden: Im ehemaligen Stadtarchiv an der Loisach will der Verein künftig "Anlaufstelle und Treffpunkt" sein. So sagte es der Vorsitzende Peter Lobenstein am Freitagnachmittag, als das Ressort Freizeitbörse die Räume mit einem Nachmittag bei Kaffee und Kuchen eröffnete. Das ehemalige Archiv im Pumpenhäuschen am Fluss stand leer, seit das neue Stadtarchiv in der ehemaligen Landwirtschaftsschule im vergangenen Frühjahr seinen Betrieb aufgenommen hatte. Im Stadtrat gibt es Pläne, dort nach einem Umbau das Heimatmuseum unterzubringen. Die Idee einer Zwischennutzung hatte Lobenstein. "Wir sind an den Bürgermeister herangetreten", erzählt er. Der hat dem Verein die Räume überlassen, bis der geplante Umbau beginnt: für etwa zwei bis drei Jahre, schätzt Lobenstein.

Zwei Räume hat der Verein im ehemaligen Archiv in den vergangenen Tagen hergerichtet, die Wände geweißelt und den Boden ausgebessert. Im Erdgeschoss gibt es nun ein kleines Büro, in dem es künftig eine Sprechstunde für Senioren geben soll. Genutzt werden könne er aber auch für andere Anliegen, etwa von der Babysitter-Vermittlung. Im kleinen mit gespendeten Möbeln ausgestatteten Saal sollen vor allem Informationsveranstaltungen stattfinden. Bürgermeister Klaus Heilinglechner freute sich am Freitag, dass der "einstige Raum der Stille" mit Leben erfüllt werde. Ein vom Verein gewünschtes Haus, in dem künftig soziale Angebote zusammengefasst werden, habe der Stadtrat "auf dem Schirm". Bei einem Tag der offenen Tür will der Verein die Räume am Sonntag, 22. April, im Rahmen der Iloga dann allen vorstellen.

© SZ vom 17.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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