Wellenbad vor dem Aus:Schwimmsport in der Luft

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Noch immer fehlen in Penzberg konkrete Zuschusszahlen

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

In weniger als einem Monat schließt das Penzberger Wellenbad. Bis das neue Schwimmbad an der Seeshaupter Straße eröffnet werden kann, werden voraussichtlich fast drei Jahre vergehen. In dieser Zeit müssen die drei Vereine, die das Wellenbad nutzen, nicht auf dem Trockenen bleiben. Der TSV Penzberg, der Rehasportverein und die SG Oberland können Bäder in umliegenden Gemeinden nutzen. Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein. Die Stadt möchte den Vereinen finanziell unter die Arme greifen. Bustransfer und Eintrittspreise stellen eine zusätzliche Belastung für die Organisationen dar. Doch ein Beschluss, in welcher Höhe dieser Zuschuss ausfallen wird, steht immer noch aus.

Die Vereine brauchen aber eine feste Zusage, um planen zu können. Dass Kämmerer Johann Blank lediglich einen knappen Sachstandsbericht in der öffentlichen Mai-Stadtratssitzung vorlegte, erzürnte die beiden Sportreferenten, Thomas Keller (SPD) und Michael Kühberger (FLP). Sie hatten beide mit einem Beschluss des Gremiums über die Höhe des Zuschusses für die Bus-Transporte und die teureren Eintrittspreise gerechnet. "Wir liefern das nach", sagte Blank. Eines sei allerdings sicher: Die vorsorglich im Haushalt eingeplanten 20 000 Euro würden nicht ausreichen. Keller monierte, dass er eigens die Sitzung des Verwaltungsrats der Stadtwerke vor Kurzem besucht habe, um dort die Dringlichkeit der Thematik anzusprechen. Damals sei man sich einig gewesen, der Stadtrat müsse noch im Mai Klarheit schaffen und einen Beschluss fassen. Bei dieser Sitzung war auch Blank anwesend. "Ich bin erschüttert", sagte Keller. Es wäre wichtig gewesen, eine Entscheidung zu treffen. Die Vereine könnten ohne Zusage keine Belegungsverträge unterzeichnen. Außerdem stünden die Sportreferenten in der Pflicht. Kühberger sagte, sie beide hätten sich weit aus dem Fenster gelehnt. Keller und er hätten die Vereine auf die Mai-Sitzung des Stadtrats vertröstet. Dass abermals kein Vorschlag der Verwaltung auf dem Tisch lag, erstaunte Kühberger sehr.

Dass dem Stadtrat nicht einmal eine Diskussionsgrundlage vorlag, ließ auch Bürgermeisterin Elke Zehetner (SPD) kurz die Zurückhaltung verlieren. "Werden Sie doch konkret, was tun wir jetzt", forderte sie Blank auf. Der Kämmerer verwies indes auf eine nicht öffentliche Sitzung am 6. Juni, in der der Stadtrat über alles weitere informiert werde.

Christine Geiger (CSU) wollte wissen, was mit den bereits erworbenen Eintrittskarten für das Wellenbad geschehe, wenn dieses am 30. Juni schließe. Es wäre schließlich nicht in Ordnung, wenn die Karten einfach verfielen, sagte sie. Ob die Eintrittskarten nun angerechnet oder ausbezahlt werden, entschied der Stadtrat nicht. Zehetner versprach, die Frage vom Verwaltungsrat der Stadtwerke, die das Hallenbad betreiben, klären zu lassen.

© SZ vom 05.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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