Wegen hoher Investitionen:Wasser wird teurer

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Stadtwerke Penzberg erhöhen Gebühren von 2019 an

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Trinkwasser und Abwasser werden im kommenden Jahr teurer. Das gilt auch für Penzberg: Die Gebühren steigen dort um mehr als 20 Prozent. Für einen Vier-Personen-Haushalt kann dies zusätzliche Kosten von etwa 160 Euro im Jahr ausmachen. Die Stadtwerke Penzberg nennen als Grund die hohen Investitionen, die sie in den kommenden Jahren stemmen müssen. Dazu zählt auch der Generalentwässerungsplan.

Vom 1. Januar 2019 an gelten die neuen Gebühren für die nächsten vier Jahre. Ein Wirtschaftsprüfer hat diese Abgabe im Auftrag der Stadtwerke neu kalkuliert. Die Aktualisierung der Berechnung war notwendig, weil die Stadtwerke verpflichtet sind, kostendeckend zu arbeiten. Die aktuellen Preise gelten seit 2016.

Die neuen Gebühren erreichen das Niveau von 2015. Am deutlichsten steigt der Preis für das Schmutzwasser. Die Gebühr dafür erhöht sich von 3,02 Euro pro Kubikmeter auf künftig 3,73 Euro pro Kubikmeter. Der Kubikmeter Trinkwasser kostet vom kommenden Jahr an 1,04 Euro (plus sieben Prozent Mehrwertsteuer), bislang waren es nur 0,85 Euro pro Kubikmeter. Beim Niederschlagswasser zahlen Verbraucher statt 0,57 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche nunmehr 0,85 Euro. Auch Besitzer von Regenwassernutzungsanlagen müssen dem Landratsamt Weilheim-Schongau zufolge herangezogen werden, weil sie Abwasser einleiten. Das gilt allerdings nicht für jene Anlagen, die allein zur Gartenbewässerung dienen.

Der Verwaltungsrat nahm die Gebührenerhöhung zur Kenntnis. Allein die Wählervereinigungen "Bürger für Penzberg" (BfP) und die "Freie Lokalpolitik Penzberg (FLP) wollten diese nicht mittragen und erst im Stadtrat darüber entscheiden. Man werde sich nach außen verteidigen müssen, prophezeite Klaus Adler (Grüne). Die Gebührenerhöhung werde den Bürgern nicht gefallen. Adrian Leinweber (SPD) betonte, dass den Stadtwerken gar nichts anderes übrig bliebe. Nur bei den Regenwassernutzungsanlagen war er anderer Meinung. Man müsse die Bürger nicht gängeln und sich in diesem Punkt gegen die Kreisbehörde stellen, befand er.

2019 investiert das Kommunalunternehmen allein 11,6 Millionen Euro im Bereich Abwasser. Beim Wasser sind es etwa 2,7 Millionen. Allein 4,7 Millionen kostet der Kanalbau an der Wank- und Fischhaberstraße, der seit diesem Sommer läuft. Diese Projekte seien nicht freiwillig, sagte Stadtwerke-Chef Josef Vilgertshofer. Wasserwirtschaftsamt und Landratsamt Weilheim-Schongau schrieben sie vor. Mit den Maßnahmen werde das Kanal- und Leitungsnetz zukunftsfähig gemacht, betonte Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD), Vorsitzende des Verwaltungsrats.

© SZ vom 17.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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