Wegen Alternativvorschlägen:Protest gegen Kinderhaus

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Elternbeirat wendet sich in einem Brief an die Stadt Penzberg

Der Elternbeirat der Grundschule an der Birkenstraße fühlt sich nach eigener Aussage "machtlos und handlungsunfähig". Grund dafür ist der geplante Bau eines Kinderhauses zwischen Grundschule und Montessori-Schule. Weder 200 Unterschriften von Eltern gegen diesen Neubau noch das Vorsprechen der Elternvertreter bei den Stadtratsfraktionen habe die Pläne der Stadt geändert, schreibt der Elternbeirat in einem offenen Brief an Bürgermeisterin Elke Zehetner (SPD) und den Stadtrat. "Wir wünschen uns daher sehr, dass Sie sich unserer Sache noch einmal annehmen. Wir sind der Meinung, nur gemeinsam in einem offenen Dialog finden wir eine gute Lösung", bittet darin der Elternbeirat.

Aus der Presse habe man von dem Bauvorhaben erfahren, heißt es in dem Brief weiter. Der Elternbeirat sei damals "regelrecht überrollt" worden von dieser Nachricht. Im Vorfeld habe es keinerlei Informationen, geschweige denn ein Gespräch mit den Interessensvertretern gegeben. "Stattdessen wird der Bau weiter vorangetrieben. Der Grund: Das Parkhaus für die Badegäste muss schließlich pünktlich zur Eröffnung des neuen Schwimmbads fertig werden."

Bei einem Pressetermin im September hatte die Stadt die Pläne für das neue Kinderhaus, das die Interims-Kinderbetreuungseinrichtung auf dem Parkplatz des Wellenbades ersetzen soll, vorgestellt. Dort sollen vier Krippengruppen und eine Kindergartengruppe unterkommen. Der Elternbeirat hat einen Alternativvorschlag. Auf dem Areal zwischen den beiden Schulen soll in einem Neubau der bestehende Awo-Kinderhort untergebracht werden. Das so frei werdende Hort-Gebäude könnte somit zum Kindergarten umfunktioniert werden. Dies hätte den Vorteil, so die Elternvertreter, dass in dem Neubau auch die Mittagsbetreuung und mehr Hortkinder Platz fänden.

Einen weiteren Punkt bittet der Elternbeirat die Stadt zu überdenken: Mit dem neuen Wohngebiet an der Birkenstraße muss die Stadt mit einem Zuwachs an Schulkindern rechnen. "Das würde bedeuten, dass alle weiteren Jahrgänge mit drei (statt mit zwei) Klassen starten", heißt es. Sollte das Kinderhaus errichtet werden, würde es keine Erweiterungsmöglichkeit für die Grundschule an der Birkenstraße geben. Der ohnehin überlastete Hort könnte ebenfalls keine weiteren Kinder mehr aufnehmen. "Es kann nicht sein, dass wir in dieser Sache einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden sind."

© SZ vom 06.11.2019 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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