Wechsel nach Wolfratshausen:Ein offenes Haus

Lesezeit: 1 min

Andrea Titz schätzt das Amtsgericht nicht nur optisch

Von Benjamin Engel, Wolfratshausen

Noch aus ihrer Zeit als Staatsanwältin hat die neue Wolfratshauser Amtsgerichtsdirektorin, Andrea Titz, das Haus an der Bahnhofstraße in guter Erinnerung. "Optisch hat es ein sehr schönes Gesicht. Es ist freundlich, einladend und hell", erklärt sie. Das sei einer der Gründe für sie gewesen, sich nach dem Wechsel ihrer Amtsvorgängerin Elisabeth Kurzweil an das Münchner Oberlandesgericht (OLG) auf die Stelle zu bewerben. Vor allem aber reizten Titz die Chance, einen vielfältigen Verwaltungsapparat leiten und wieder selbst als Richterin zu arbeiten.

Bis Mai war Titz als Pressesprecherin das Gesicht des Münchner OLG. Zudem stach sie auch optisch mit ihrer dunklen Mähne und der Vorliebe für hohe Stilettos und extravagante Kleider aus der juristischen Zunft heraus. In Wolfratshausen - seit 1. Juni ist sie dort in der neuen Funktion tätig - sei sie noch in der Eingewöhnungsphase, sagt sie. "Ich muss mich in die Abläufe und die neuen Aufgaben einarbeiten, meine Mitarbeiter kennenlernen." Sofort jedoch habe sie sich am Wolfratshauser Amtsgericht heimisch gefühlt. Das liege auch an den Richtern und Mitarbeitern, die sie ganz offen aufgenommen hätten. "Alle sind sehr engagiert."

In Wolfratshausen wird Titz als Familienrichterin tätig sein. Mit der Rechtsmaterie habe sie bisher noch keine richterliche Erfahrung. Doch zum Glück habe sie Kollegen, die sie unterstützten.

Außerdem hat Titz nach eigener Aussage an der Tätigkeit einer Amtsgerichtsdirektorin gereizt, ein breites Spektrum an Verwaltungsaufgaben übernehmen zu können. In der Justizbehörde ist sie beispielsweise für elf Richter und rund 70 Mitarbeiter verantwortlich. "Das ist ein ganz neues Feld für mich", sagt sie. Deshalb sei sie froh, eine erfahrene Stellvertreterin wie Adelinde Gessert-Pohle und viele weitere zur Unterstützung zu haben. "Das ist mir eine große Hilfe."

Titz will den Weg ihrer Vorgängerin fortzusetzen und das Amtsgericht für die Bevölkerung öffnen. Als Beispiele nennt sie die Rechtsberatung für Bürger mit geringem Einkommen oder die Veranstaltungen und Ausstellungen im Haus, die in jüngster Vergangenheit üblich waren. Ein fertiges Programm habe sie dafür aber noch nicht.

© SZ vom 06.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: