Waldramer Erinnerungsort Badehaus:1000 Besucher in acht Wochen

Verein zieht bereits kurz nach Eröffnung positive Bilanz

Der Erinnerungsort Badehaus in Waldram hat in nur zwei Monaten etwas geschafft, wofür andere Museen oft mehrere Jahre brauchen: Gerade einmal acht Wochen nach der Eröffnung konnte das Dokumentationszentrum im einstigen Lager Föhrenwald die 1000. Besucherin begrüßen. Die 16-jährige Magdalena Binder kam am dritten Adventssonntag gemeinsam mit ihrer Mutter. Für Sibylle Krafft, Vorsitzende des Vereins, der den Erinnerungsort ehrenamtlich geschaffen hat, war der Moment "ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk", wie sie berichtet. Er zeige, dass das Dokumentationszentrum "jetzt schon ein großer Erfolg und ein Publikumsmagnet" sei.

Binder ist Schülerin des Gymnasiums Geretsried und lebt mit ihrer Familie seit zehn Jahren in Waldram. Vom Badehaus war sie laut Mitteilung begeistert. "Es ist total interessant, an einem Ort mit so viel Geschichte zu leben. Man kann hier gleich Verbindungen herstellen zwischen damals und heute." Im Museum fand sie auch bekannte Gegenstände: Ihre Eltern hatten beim Renovieren ihres Waldramer Hauses Tuben mit Zahnsalz, Zahnpasta und eine amerikanische Zigarettenschachtel gefunden aus der Zeit, als der Ort ein Lager für jüdische "Displaced Persons" war. Die Fundstücke hat die Familie Binder dem Erinnerungsort geschenkt, sie werden als besondere Exponate in einer Vitrine gezeigt.

© SZ vom 29.12.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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