Vorweihnachtliche Feier:Hoher Besuch beim Alpenverein

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Die Pächter der Wolfratshauser Hütte werden geehrt

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Vorweihnachtlich gedeckte Tische und ein Rückblick auf das ablaufende Jahr, das zur allgemeinen Zufriedenheit verlaufen ist: In beschaulicher Atmosphäre hat die Wolfratshauser Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) in der Flößereigaststätte den Reigen von Touren, Wanderungen und geselligen Ereignissen abgeschlossen, an denen sich die hiesigen DAV-Mitglieder heuer beteiligt haben.

Ein besonders wichtiger Teil des Vereinslebens ist nach wie vor die Wolfratshauser Hütte, die diesmal durch zwei besondere Gäste repräsentiert war - durch das Ehepaar Werner und Bettina Blaßl. Werner Blaßl ist seit genau 30 Jahren Hüttenwirt am Grubigstein, seine Frau Bettina steht ihm seit einem Jahrzehnt bei der Bewirtschaftung zur Seite. Für seine Leistungen wurde das Pächter-Ehepaar jetzt beim Sektionsabend, der letzten Veranstaltung des Wolfratshauser Alpenvereins im Jahr 2018, geehrt. Die Vorstandschaft zeigte sich überaus froh über die langjährige verlässliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit und überreichte beiden zum Dank ein Bild, das vermutlich einen besonderen Platz in den Räumen der oberhalb von Lermoos in den Tiroler Alpen gelegenen Hütte finden wird.

Werner Blaßl stammt aus der Steiermarkt und ließ sich im Ötztal als Koch ausbilden, Bettina Blaßl kommt aus Füssen im Allgäu und steht ihrem Mann als dessen zweite Frau seit zehn Jahren zur Seite. Beide legen Wert darauf, in ihrer nicht nur heimisch ausgerichteten Küche regionale Zutaten zu verarbeiten. Denn zu den vielen Gästen, die das ganze Jahr über die Hütte besuchen, zählen auch viele Holländer und Briten.

Als Pächter sei er freilich nicht nur für die Küche zuständig, erzählte Blaßl am Rande der Veranstaltung, er müsse sich als Hausmeister auch mit allerlei technischen Dingen auseinandersetzen. Mal falle eine Pumpe aus, mal der Strom, mal gelte es einen defekten Zaun instand zu setzen, dann wieder abgesunkene Platten auf der Sonnenterrasse neu zu verlegen - einsam fühle er sich bei so vielen Aufgaben nie, versichert Blaßl. Eher sei es schon so, dass er es genießen könne, wenn einmal weniger Betrieb herrsche.

In seine Amtszeit als Pächter fällt auch die äußerst aufwendige Sanierung und die Erweiterung der Hütte im Jahr 2004, für die der Verein nahezu eine Million Euro, aber auch sehr viele Eigenleistung und Know how aufbringen musste. Ein ganzes Jahr lang war die Hütte fast komplett geschlossen, bis im Dezember endlich Richtfest gefeiert werden konnte. Blaßl half als technisches Universalgenie tatkräftig bei den Arbeiten mit. Die Maßnahmen waren notwendig geworden, nachdem wegen des mangelnden Komforts und des schlechten Gebäudezustands die Zahl der Übernachtungen deutlich zurückgegangen war. Anhand von Dia-Aufnahmen riefen die DAV-Mitglieder beim Sektionsabend die schwierigen und aufwendigen Bauarbeiten des Jahres 2004 noch einmal in Erinnerung. "Ein Plumpsklo gibt es jetzt zum Glück nicht mehr, vermerkten die Mitglieder mit Genugtuung.

Zu den gesellschaftlichen Highlights, die regelmäßig am Grubigstein anstehen, zählen die alljährliche Bergmesse, die Sonnwendfeier und die schon legendären Countryfeste. Einen ganz besonderen Anlass zum Feiern wird es im Jahr 2021 geben: Dann wird die 1921 gebaute Hütte 100 Jahre alt.

© SZ vom 08.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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