Voruteile widerlegen:Bohren, Drehen, Fräsen

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Mitarbeiter bei Alpma (v.l.n.r.): Andreas Schmiddunser (Ausbilder), Manfred Knauer (Ausbildungsleiter Technik), Lea Kerschl (Auszubildende Industriemechanik), Theresa Staudacher (Auszubildende Elektronik Betriebstechnik), Sarah Opperer (Auszubildende technisches Produktdesign), Marina Weingartner (Auszubildende Mechatronik) und Anita Becher (Leiterin kaufmännische Ausbildung). (Foto: Arbeitsagentur Rosenheim/oh)

Mädchen können Technik, wie Auszubildende der Firma Alpma zeigen. Daher sollten sie den Girls'Day am 28. März als Türöffner nutzen

Buben sind für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik begabter als Mädchen. Dieses Vorurteil, haben inzwischen viele Frauen widerlegt. Die Firma Alpma Alpenland Maschinenbau in Rott etwa und ihre weiblichen Auszubildenden machen vor, wie gut die Mädchen in den sogenannten MINT-Berufen sind.

Nicole Cujai, die Leiterin der Rosenheimer Arbeitsagentur, die auch für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zuständig ist, hat sich bei dem Unternehmen informiert. Sie sprach mit Anita Becher, der Leiterin der kaufmännischen Ausbildung, und Manfred Knauer, dem Ausbildungsleiter Technik, darüber, wie Mädchen für eine Ausbildung in einem technischen Beruf begeistert und dabei unterstützt werden können. "Junge Frauen, die in Mathe, Chemie oder Physik gut sind, für die kann beispielsweise eine Ausbildung zur Mechatronikerin oder Industriemechanikerin genau das Richtige sein", sagt Cujai und weist auf den Girls'Day am 28. März hin. "Mädchen ab der 5. Klasse haben an dem Tag die Möglichkeit einmal einen dieser MINT-Berufe wie Schreinerin, Informatikerin oder Elektrikerin auszuprobieren", so Cujai.

Lea Kerschl ist bei Alpma im zweiten Lehrjahr als Industriemechanikerin und erzählt, dass sie durch ein Schnupperpraktikum beim Girls'Day bei der Firma gemerkt habe, dass dies der richtige Beruf für sie ist: "Vorher hatte ich Berufswünsche wie Gärtnerin oder Bäckerin, aber nach dem Praktikum wusste ich, dass ich Industriemechanikerin werden möchte. Bohren, Drehen, Fräsen - die praktische Arbeit macht mir einfach Spaß und es ist schön das Ergebnis seiner Arbeit zu sehen", erklärt die 17-Jährige. Die 18-jährige Theresa Staudacher ist im dritten Ausbildungsjahr und steht kurz vor der Abschlussprüfung zur Elektronikerin Betriebstechnik. "Wenn ich den Plattenbau mit den vielen Stromanschlüssen und Kabeln vor mir habe, fühle ich mich daheim", sagt sie. Auf die Idee die Ausbildung zu machen sei sie durch Bekannte gekommen und in der Lehrwerkstatt bei Alpma sowie in der Berufsschule fühle sie sich sehr wohl. "Da gibt es weder Probleme mit Jungen, noch mit Mädchen", sagt sie.

Technik-Ausbilder Knauer betont, wie wichtig es ist, schon vor Ausbildungsbeginn an Schulen, auf Ausbildungsmessen oder Angeboten wie dem Girls'Day präsent zu sein, um junge Menschen zu informieren und für das eigene Unternehmen zu begeistern. "Bei uns ist gut jeder vierte Ausbildungsplatz in Berufen wie Elektriker, Industriemechaniker, Mechatroniker oder technischer Produktdesigner, die traditionell eher durch Jungen ausgeübt werden, durch eine junge Dame besetzt", sagt er. "Es gab auch schon Ausbildungsjahre, in denen unsere weiblichen Auszubildenden in der Berufsschule deutlich besser waren als die Jungen, woraufhin diese dann auch Gas gegeben haben", erklärt er grinsend.

Cujai appelliert an junge Menschen, die noch nach einem Ausbildungsplatz suchen, sich gleich bei der Arbeitsagentur zu melden: "Die Berufsberater unterstützen gerne bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen und der Stellensuche!"

Praktikumsplätze und Anmeldeformular unter https://www.girls-day.de/@/Auth. Weitere Infos unter der Telefonnummer 0800/4555500.

© SZ vom 07.03.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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