Vorbereitungen laufen:Symbiose mit Papiervögeln

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Für die Wolfratshauser Kunstmeile haben sich schon 110 Aussteller beworben

Von mekr, Wolfratshausen

Die Vorbereitungen zur sechsten Wolfratshauser Kunstmeile, die am Freitag, 22. September, beginnt, laufen auf Hochtouren. So gibt Hans-Werner Kuhlmann, der Vorsitzende des Vereins Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW) bekannt, dass sich mit Ende der Bewerbungsfrist vergangene Woche 110 Künstler für einen Ausstellungsplatz angemeldet hätten. Dabei seien "über die Hälfte der Künstler neue Wesen" und viele kämen von auswärts. Exemplarisch nennt Kuhlmann dabei neben dem süddeutschen Raum auch Bewerber aus Polen, Italien und Südfrankreich. Zwei Künstler aus Afghanistan, Flüchtlinge, die 17 und 18 Jahre alt sind, hätten sich ebenso beworben.

Wer schlussendlich an der Kunstmeile teilnehmen und seine Werke in der Stadt präsentieren darf, entscheidet eine dreiköpfige Jury Mitte Juli. Die Namen der Jurymitglieder wolle die LAW allerdings noch nicht nennen, erklärt Marianne With-Grabow. "Da laufen wir Gefahr, dass deren Telefone nicht mehr still stehen", sagt sie. Was die Organisatoren allerdings schon öffentlich machen, ist die musikalische Untermalung des Eröffnungsabends. Das Ensemble der Jugendstadtkapelle wird die Feierlichkeiten in der Loisachhalle von 16 bis 18 Uhr begleiten.

Im Zuge der Eröffnung soll den Besuchern auch "die Möglichkeit gegeben werden, mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen", bevor sich die Veranstaltung zur "Late Night" in die Innenstadt Wolfratshausens verlegt, sagt Kuhlmann. Dort hätten dann nicht nur die Geschäfte geöffnet, auch die Künstler seien an ihren Ausstellungsplätzen anzutreffen.

Die Kunstmeile sei "eine Verschmelzung von Kunst und Kommerz" erklärt der Vorsitzende der Veranstalter. Es soll eine Symbiose geschaffen werden. Dafür sei die Veranstaltung auch schon oft kritisiert worden, allerdings sei die Meile auch "ein Alleinstellungsmerkmal Wolfratshausens", in dem ein "riesiges Potenzial" liege, sagt Hauptschullehrerin Wirth-Grabow. Ihre Idee war es auch, in Kooperation mit den ansässigen Schulen Origamivögel für den Sebastianisteg zu basteln. Die sollen nach dem Vorbild der Kunstinstallation von Michael Pendry, der in der Münchner Heilig-Geist-Kirche einen illuminierten Taubenschwarm zeigte, am Steg aufgehängt und bunt angestrahlt werden. "Es ist wichtig, dass die Jugend auch miteinbezogen wird", sagt Wirth-Grabow.

Am Samstag, 7. Oktober, ist heuer erstmalig ein Aktionstag geplant. Das Programm findet zwischen 12 und 16 Uhr statt und soll "aktive Kunst zeigen, in die das Publikum auch eingebunden wird", erklärt Arnold Sedlmayr das Konzept. Graffitikünstler, Fotografen und Porträtmaler sollen den Besuchern zeigen, wie ihre Kunstwerke entstehen. "So kann sich die Altstadt als Lehrgalerie präsentieren". Das Publikum ist auch wieder dazu aufgerufen, unter allen Ausstellern seinen Favoriten zu wählen. Denn auch dieses Jahr vergibt der LAW drei Kunstpreise im Gesamtwert von 1000 Euro und verlost Preise unter den teilnehmenden Besuchern.

© SZ vom 01.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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