Verkehr:Touristen sollen besser zum Brauneck kommen

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Nepomuk ist der Schutzpatron der Brücken und deshalb steht die Figur des Heiligen auch an der Isarbrücke bei Lenggries. (Foto: Manfred Neubauer)

Lenggrieser Gemeinderat plant einen Kreisel an der Bergbahnstraße. Außerdem ist eine neue Isarbrücke im Gespräch

Von Petra Schneider, Lenggries

Damit der Verkehr vom Brauneck Richtung Isarbrücke besser fließt, will die Gemeinde seit Längerem einen Kreisel an der Einmündung der Bergbahnstraße. Zwei entsprechende Anfragen an das Staatliche Bauamt Weilheim blieben ohne konkrete Antwort. Im November entschied der Gemeinderat, auf der Basis eines Verkehrsgutachtens einen neuerlichen Anlauf zu machen. Mit Erfolg: Das Staatliche Bauamt Weilheim hält einen kleinen Kreisel an der Einmündung der Bergbahn- in die Wegscheider Straße für vorstellbar. Dies habe ein Gespräch Ende Januar ergeben, sagte Bürgermeister Werner Weindl (CSU) am Montag im Gemeinderat.

Aus einer aktuellen Stellungnahme gehe hervor, dass die Behörde einen Kreisel mit einem Durchmesser von 26 Metern für technisch machbar hält. Ein solcher sei für alle Fahrzeuge, auch für Busse und Schlepper, befahrbar. Auch bezüglich einer Einfädelspur auf die B 13 habe sich das Straßenbauamt "nicht abgeneigt" gezeigt, sagte Weindl. Im Gemeinderat steht man hinter dem Kreisverkehr: Einstimmig wurde am Montag beschlossen, in die Planungen einzusteigen. Im Haushalt sind dafür heuer bereits vorsorglich 400 000 Euro eingestellt. Wie eine Kostenschätzung nun ergab, kommt die Gemeinde günstiger weg: Ihr Eigenanteil liegt demnach bei 118 000 Euro, Bayern übernimmt 60 000 Euro.

Der Bau des Kreisels könnte mit einer weiteren Maßnahme gekoppelt werden, die am Montag nur am Rande erwähnt wurde: Der Freistaat plant offenbar einen Neubau der Isarbrücke in den kommenden fünf, sechs Jahren. Dies sei unumgänglich, weil eine Sanierung "wirtschaftlich nicht darstellbar" sei, wie Karl Ertl vom Technischen Bauamt am Montag sagte. Das könnte die Situation für Brauneck-Besucher weiter verbessern. Dann nämlich, wenn bei der neuen Brücke die Verkehrsführung so verändert werde, dass der "Schlenker" auf die B 13 und Staus Richtung Bad Tölz vermieden werden könnten, sagte Weindl. Beim Staatlichen Bauamt bremst man diesbezüglich: Der Brückenneubau sei ein "mittelfristiges Projekt" der nächsten fünf bis zehn Jahre, sagt Abteilungsleiter Martin Herda. Noch gebe es keine Planungen. Für den Kreisel steht noch die Zustimmung der Polizeiinspektion Bad Tölz und des Landratsamts aus. Deren Begeisterung halte sich in Grenzen, sagte Weindl, weil der Standort nicht als Unfallschwerpunkt gelte. In der Verwaltung ist man von dem Projekt aber überzeugt: Der Verkehr wäre geordneter, und die Fußgänger könnten gefahrloser zum Edeka-Markt, weil der Gehweg verlängert werde. "Der Riesen-Trichter wäre weg", sagte Ertl. Zudem sei der Verkehrsabfluss von der Talstation besser.

Staus verhindern könne ein Kreisel an "Hochverkehrstagen" aber nicht. Bei der Verkehrszählung im Rahmen des Gutachtens waren an einem schönen Ausflugstag im Oktober über 8000 Fahrzeuge registriert worden - fast doppelt so viele, wie auf einer Staatsstraße im Mittel. Grunderwerb ist für den Bau des Kreisels nicht nötig. Nur eine kleine Fläche bei der Flussmeisterstelle werde gebraucht, sagte Ertl. Diese könne vom Straßenbauamt gegen eine Ersatzfläche mit dem Wasserwirtschaftsamt getauscht werden.

Weil im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen am Lahnerbach ohnehin die Hälfte der Strecke saniert werden müsse, sei die Gelegenheit günstig, den Kreisverkehr jetzt zu machen und die "verkehrsgefährdende Situation" zu entschärfen, sagte Günter Haubner (FWG). Stephan Bammer (FWG) warb für ein Beschilderungskonzept, das Skifahrern eine alternative Zufahrt zum Brauneck über die Bretonenbrücke nach Wegscheid anzeige.

© SZ vom 28.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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