Veranstalter gefunden:Pächterwechsel vor Öffnung

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Wieder neuer Betreiber für sanierte Penzberger Stadthalle

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Im Dezember sah die Welt noch in Ordnung aus: Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteilos) präsentierte die neuen Wirte für die Penzberger Stadthalle. Johann Heinritzi und Benedikt Fröhlich wurden wegen ihres "kreativen gastronomischen und kulturellen Konzepts" vom Stadtrat auserkoren. Doch schon damals war nur Heinritzi mit einem Vertreter der König-Ludwig-Brauerei zum Fototermin erschienen. Vom Großweiler Gastronomen Fröhlich hörte und sah man nichts. Das sollte so bleiben. Als Fröhlich im März nicht zur Vertragsunterzeichnung erschien, zog die Stadt die Notbremse. Die frisch renovierte und umgebaute Stadthalle soll nun Rudolf Schall übernehmen.

Schall, der eine Gaststätte in Gröbenzell betreibt und früher das Undosa in Starnberg führte, war damals neben dem Team Heinritzi/Fröhlich in die Endrunde des Auswahlverfahrens gekommen. Das Duo erhielt den Zuschlag, weil nicht nur das gastronomische Konzept die Mehrheit im Stadtrat überzeugte, sondern weil Fröhlich große Erfahrung im Bereich Kleinkunst mitbrächte. "Fröhlich und seine Theaterbühne in seinem Großweiler Gasthaus waren damals entscheidend." Heinritzi sei stets sehr engagiert gewesen, habe aber noch nie alleine einen Betrieb wie die Penzberger Stadthalle geführt, sagt Zehetner.

Sie habe weder im Januar noch im Februar dem Stadtrat auf dessen Nachfrage einen unterzeichneten Vertrag vorlegen können. Stets andere Gründe für seine Abwesenheit habe Fröhlich angeführt. Zehetner bestand auf einer Unterzeichnung im März. Als Heinritzi beim Anwalt ohne Fröhlich erschien, weil er einen Kochkurs leiten musste, schrillten im Rathaus die Alarmglocken. Zwar ließ Stadtkämmerer Johann Blank Heinritzi unterzeichnen nahm aber unverzüglich Kontakt zu Schall auf. Der habe gleich am nächsten Tag in Penzberg vor der Tür gestanden, um über eine Vertragsunterzeichnung zu reden. In nicht öffentlicher Sitzung am Montag gab der Stadtrat sein Plazet. Heinritzi und Fröhlich sind wegen Nichterfüllung des Vertrags raus. "Der Stadtrat wollte nicht das Risiko eingehen, vielleicht Nach einem Jahr bereits wieder ohne Wirt dazustehen, sollte Heinritzi scheitern", betont Zehetner.

Heinritzi dagegen ist enttäuscht. Er habe bereits 200 Stunden Arbeit und Geld in die Vorbereitungen gesteckt. Sein Kollege Fröhlich habe aufgrund seiner Belastung nicht im Vertrag stehen wollen, aber alle Zusagen über seine Mitarbeit gemacht. Er sei von der Stadt sogar gefragt worden, ob er den Betrieb allein stemmen wolle, falls der Stadtrat zustimmt. Fröhlich war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Mit Schall habe man sogar einen für die Stadt "besseren Vertrag" aushandeln können, sagt Zehetner. Die Penzberger Vereine können bei ihm die Stadthalle kostenfrei nutzen. Heinritzi/Fröhlich wollten Saalmiete verlangen. Und der Pachtvertrag mit Schall habe eine längere Laufzeit, sagt Zehetner. Schall bringt als Partner die Paulaner Brauerei mit. Am Fahrplan für die Eröffnung soll sich nichts ändern. Am 1. Mai wird der Maibaum bei der Stadthalle aufgestellt. Schall wird dann bewirten. Allerdings ist die Stadthalle dann noch nicht vollständig möbliert. Am 6. Mai wird das denkmalgeschützte Gebäude offiziell eingeweiht. Da Schall keine Zeit hatte, Personal für die Gastronomie einzustellen, wird es eine dritte Eröffnung geben. "Die gastronomische" folge später, so Zehetner.

© SZ vom 07.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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