Umbau:Rückzugsort mit sechs Quadratmetern

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Die Mitarbeiter des Penzberger Campendonk-Museums bekommen einen Pausenraum im Dachgeschoss

Bislang haben die Mitarbeiter des Campendonk-Museums nur eine Teeküche, aber keinen Pausenraum. Das soll sich ändern. Denn einen solchen Aufenthaltsraum schreibt die Arbeitsstättenverordnung vor. Zwei Varianten für einen Umbau im Dachgeschoss des Museums stellte Rodja Alexander Maier vom Stadtbauamt vor. Der Bauausschuss des Stadtrats entschied sich mehrheitlich, den Mitarbeitern künftig einen sechs Quadratmeter großen Raum zur Verfügung zu stellen.

Vor dem Beschluss gab es eine lange Debatte darüber, wie viel Platz die Museumsangestellten denn tatsächlich bräuchten. Maier hatte zwei Entwürfe dabei. Untergebracht werden soll der Pausenraum im Dachgeschoss des Altbaus. Um sechs Quadratmeter Rückzugsort zu schaffen, ist ein größerer Eingriff in die Bausubstanz nötig - wegen der nötigen Brandschutzmaßnahmen. Maier schätzt die Kosten für diesen Umbau auf etwa 35 000 Euro. Der zweite Entwurf sei eine "Mini-Lösung", sagte er, die für circa 20 000 Euro realisiert werden könne. Den Angestellten stünden dabei nur 3,69 Quadratmeter zur Verfügung.

Das wiederum bereitete einigen Stadträten Bauchschmerzen. "Es geht hier um Menschen, um unser Personal", so Hardi Lenk (SPD). Er wünsche sich eine zukunftsorientierte Lösung. 3,69 Quadratmeter halte er für menschenunwürdig. Das sah auch Johannes Bauer (Grüne) so. Thomas Keller (SPD) gab zu bedenken, dass das Museum auch mal mehr Personal bekommen könnte. Dass so ein Raum fehle, kritisierte Manfred Reitmeier (BfP) als Fehler der Architekten. Er fragte nach, ob sie deshalb nicht schadensersatzpflichtig seien. Schließlich habe man das Museum erst vor etwa zwei Jahren eröffnet.

Maier verteidigte die kleine Lösung und erhielt Schützenhilfe unter anderem von Ludwig Schmuck (CSU), Michael Kühberger (Freie Fraktion) und Klaus Adler (Grüne), die gegen den größeren Pausenraum stimmten. Der Sechs-Quadratmeter-Raum koste im Vergleich eine "beträchtliche Summe", sagte der Baumatsmitarbeiter. Personalamtsleiter Rainer Knapp erklärte, die kleine Lösung sei mit der Museumsleitung abgestimmt. Zusammen mit der Küche erfülle sie die Mindestanforderung der Arbeitsstättenregelung. Zudem organisiere man die Arbeitspläne so, dass nie mehr als ein oder zwei Mitarbeiter den Pausenraum zeitgleich nutzen würden.

Nicht mehr diskutiert wurde der Umzug der Museumsleitung in das Campendonk-Museum. Sie ist in Büros im Rathaus untergebracht. Vor einem Jahr war darüber ein Streit entbrannt, da Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) erklärt hatte, die Museumsleitung wolle an Ort und Stelle arbeiten. Das stellte sich im Nachhinein als falsch heraus. Damals waren ein Pavillon im Garten für 200 000 Euro und der Umbau eines Raumes im Dachgeschoss für etwa 80 000 Euro im Gespräch.

© SZ vom 23.03.2018 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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