Braucht die Gemeinde Icking Wasserstellen für durstige Einheimische und Gäste? Gemeinderätin Uschi Loth (Parteifreie Wählergemeinschaft) bleibt bei ihrem Nein: "Wir haben keine Ströme von Touristen, die aus dem Bus aussteigen." Jedem aus der Gemeinde sei der kurze Weg nach Hause zumutbar, sagte sie. "Ein Luxusprojekt", unterstützte sie Vigdis Nipperdey (Ickinger Initiative), die zudem davor warnte, auf Teufel komm raus jedem Fördergeld hinterherzulaufen.
Doch andere sehen Bedarf. Überdies hat die Bundesregierung wegen der zunehmenden Hitzesommer ein neues Förderprogramm aufgelegt, das Trinkbrunnen im öffentlichen Raum bezuschusst. Auf Antrag der CSU hin hatte der Gemeinderat im September beschlossen, als ersten Schritt die Finanzierbarkeit zu prüfen. Demnach schlage eine freistehende Standsäule zwar mit rund 15 000 Euro zu Buche, berichtete Bürgermeisterin Verena Reithmann (Unabhängige Bürgerinitiative) in der Sitzung des Gemeinderats am Montag. Aber die Kosten seien bis zu eben diesem Betrag förderfähig.
Aus Gesundheitsgründen unbedingt für notwendig hält Christoph Preuß (CSU) die Trinkwasserbrunnen; er verwies dabei auf die vielen heißen Tage und die eingeschränkten Öffnungszeiten der Geschäfte. Auch die SPD und die Grünen sind für den freien Zugang zu frischem Wasser. "Das ist eine tolle Idee", fand Philipp Geiger (Grüne), jeden Tag seien Hunderte von Kindern und Jugendlichen zur Schule unterwegs, die alle nur Spezi dabei hätten. In einem ersten Schritt beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, die Förderfähigkeit zu prüfen.
Kommt der Brunnen wirklich, erscheint die Entnahmestelle am Rathaus als bereits gesetzt. Technisch machbar, so hat eine Untersuchung ergeben, sind ferner die Standorte am Parkplatz vorm Ickolino, in Irschenhausen an der Bushaltestelle, am Maibaum und am Stocker Weiher und in Dorfen neben dem Gemeindehaus.