Tourismus:Dauerhafter Chip statt Papier

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Tourismus-Chefin Ursula Dinter-Adolf. (Foto: Neubauer)

Lenggries stellt Gästekarte auf wiederverwendbares Plastik um

Von Petra Schneider, Lenggries

In der Brauneckgemeinde sollen Gäste für die Zeit ihres Aufenthalts künftig eine Plastikkarte mit Chip für verbilligte oder kostenlose Eintritte und Busfahrten bekommen. Bisher wurde von den Gastgebern pro Familie eine Papierkarte ausgedruckt. Der Vorteil des neuen Systems sei, dass jedes Familienmitglied eine eigene Chipkarte erhalte und so auch getrennte Ausflüge möglich seien, erklärt Tourismus-Chefin Ursula Dinter-Adolf. Zudem sei die Abrechnung mit dem RVO leichter: In den Bussen seien Lesegeräte installiert worden, die die Karten erfassen. Gegen zwei Euro Pfand erhält jeder Urlauber in Lenggries künftig eine Chipkarte von seinem Vermieter. Bei der Abreise kann diese in der Unterkunft oder bei der Tourist-Information abgegeben werden. "Wir wollen nicht, dass die Plastikkarten im Müll landen", sagt Dinter-Adolf. Sie werden weiter verwendet. Die Karten sind nicht übertragbar und zeitlich auf die Aufenthaltsdauer des Gastes begrenzt. Der Hauptausschuss hat die Umstellung am Montag einstimmig befürwortet.

Momentan werde mit den Gastgebern der Bedarf geklärt, sagt die Tourismus-Chefin. Sie geht davon aus, dass die Gemeinde rund 30 000 Euro für die neuen Karten zahlen muss. In der Tourismusgemeinde gibt es verschiedene Rabattsysteme: So bekommt jeder Urlauber bei Bezahlung der Kurtaxe eine "Gästekarte". Damit verbunden sind Vergünstigungen und Gratisangebote bei Freizeiteinrichtungen, Gastronomie und Einzelhandel. Zudem dürfen Urlauber kostenlos den Bus nach Bad Tölz, in die Jachenau sowie den Skibus nutzen. Zusätzlich wurde vor gut fünf Jahren die "Gästekarte Plus" eingeführt, die erweiterte Leistungen enthält. Dazu gehören etwa eine kostenlose Fahrt mit der Brauneck- und der Blombergbahn, täglich ein Freieintritt in die Isarwelle und ins Naturfreibad, Ermäßigungen für Rafting- und Kajaktouren, den Hochseilgarten oder in ausgewählten Wirtshäusern. Rund 60 Gastgeber beteiligen sich an dem System, 30 000 Gäste-Plus-Karten wurden bereits ausgegeben. Vor allem bei Familien steige die Nachfrage, hatte Bürgermeister Werner Weindl (CSU) bei der Bürgerversammlung erklärt. Die Gäste-Plus-Karte sei ein "Erfolgsmodell" und ein "Alleinstellungsmerkmal über die Landkreisgrenzen hinaus." Damit Einheimische nicht leer ausgehen, gibt es auch für sie eine Rabattkarte: Die "Lenggrieser Kart'n", die von der Werbegemeinschaft vertrieben wird. Sie enthält die gleichen Vergünstigungen wie die einfache Gästekarte - mit Ausnahme der kostenlosen Busfahrten. Die Lenggrieser Kart'n würden deshalb nicht umgestellt, sagt Dinter-Adolf, sie bleiben in Papierform.

© SZ vom 08.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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