Straffe Zeitvorgaben:Schwimmbad-Plan wird weiterverfolgt

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Stadtwerke laden Architekten ein trotz möglichen Bürgerentscheids

Das Kommunalunternehmen Stadtwerke Penzberg lässt sich nicht beirren. Es führt die Planung für das neue Schwimmbad fort - auch wenn in der Klage über die Zulässigkeit des Bürgerentscheids noch kein Urteil gefallen ist. Bislang steht noch nicht einmal der Termin für die Verhandlung fest. Fünf Architekten wurden eingeladen, ihre Angebote abzugeben. Wer den Zuschlag erhält, soll am Montag, 9. Oktober, entschieden werden. Der Zuschlag für die Planer für die Statik und die technische Gebäudeausstattung soll Anfang November fallen.

Nach langer Diskussion hatte sich der Verwaltungsrat der Stadtwerke im Mai entschieden, ein neues Schwimmbad für etwa 17,4 Millionen Euro mit Sauna, Gastronomie und Röhrenrutsche zu bauen. Dem entgegen steht das Bestreben einer Bürgerinitiative um Wolfgang Kling, die das bestehende Wellenbad erhalten und sanieren möchte. Hierfür hatten Kling und seine Mitstreiter Unterschriften gesammelt. Doch der Stadtrat erklärte den Bürgerentscheid für nicht zulässig. Das Gremium begründete dies damit, dass es nicht für den Bau und den Unterhalt des Wellenbades zuständig sei, sondern die Stadtwerke. Auch zweifelt man im Penzberger Rathaus an, dass eine Sanierung für sechs Millionen machbar sei. Kling reichte Klage ein. Bislang sei noch kein Termin für eine Verhandlung in Sicht, sagte Rechtsanwalt Markus Fürst, der die Initiative vertritt.

Stadtwerke-Chef Josef Vilgertshofer legte dem Verwaltungsrat vor Kurzem einen Bericht über die momentane Finanzsituation des Wellenbads vor. Im Großen und Ganzen sei man mit den Einnahmen sehr zufrieden. Bei den Ausgaben wie Reparaturen beschränke man sich auf das Nötigste. Denn man gehe nur noch von 15 Monaten Restbetriebszeit aus, sagte Vilgertshofer. Abgebrochen werden soll das Wellenbad voraussichtlich im Februar 2019.

Nicht aufschieben ließen sich die Reinigung der Lüftung oder der Austausch von Leitungen. Die größte Maßnahme war die Überdachung der Schaltkästen. Das Flachdach sei schon lange nicht mehr dicht, erklärte der Stadtwerke-Chef. Daher suche sich das Wasser seinen Weg ins Innere, was prompt zu einem Schwelbrand in einem der Schaltkästen geführt habe. Damit dies nicht mehr vorkommt, wurden Überdachungen montiert. Die Sanierung des Flachdachs würde eine sechsstellige Summe kosten, sagte Vilgertshofer.

Mit Stand von Ende Juli 2017 beläuft sich das Defizit für das Wellenbad auf fast 433 000 Euro. Damit liege man deutlich unter Plan, sagte Vilgertshofer. Im Wirtschaftsplan für dieses Jahr ist das Defizit mit etwas über einer Million Euro angesetzt. Das anhängige Gerichtsverfahren beeinflusse die weitere Planung nicht, sagte er. Das Wellenbad könne nicht innerhalb der Wartungspausen saniert werden, wie die Bürgerinitiative es vorschlägt.

Verwaltungsrat Rüdiger Kamel wies darauf hin, dass es ein sportliches Unterfangen sei, den Bebauungsplan für das neue Bad kommendes Jahr aufstellen zu wollen. "Das ist ein Muss", sagte Vilgertshofer mit Blick auf den straffen Zeitplan. Der Bauantrag soll Ende September 2018 eingereicht werden. Ende 2018 wird das Wellenbad geschlossen. Das neue Hallenbad wird voraussichtlich 2021 eröffnet.

© SZ vom 27.09.2017 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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