Steigenberger liest Graf:Wortgewaltiger Bayer

"Fremde Heimat - Aus Bayern ins Exil" - unter diesem Motto steht am Sonntag, 25. Juni, eine Lesung mit Musik zum 50. Todestag von Oskar Maria Graf. Claus Steigenberger und das Trio Zakk beleuchten im Gemeindesaal der evangelischen Kirche Wolfratshausen den Werdegang des wortgewaltigen Schriftstellers, der nicht nur einmal in seinem Leben ein Fliehender war. Schon als Jugendlicher versuchte Oskar Maria Graf der provinziellen Enge seiner Heimat in Berg am Starnberger See zu entkommen und fand Zuflucht in der Literatur. Dann folgte die Flucht vor den Schlägen und Demütigungen seines älteren Bruders Max. Sie führte ihn in die Münchner Boheme. Im Ersten Weltkrieg entzog er sich dem Dienst an der Waffe, indem er aufkommenden Irrsinn simulierte und in der Nervenheilanstalt Haar landete. Nicht zuletzt die Sorge um seine jüdische Frau zwang ihn schließlich zur Flucht vor den Nationalsozialisten in die Vereinigten Staaten, wo er am 29. Juni 1967 starb. Beginn im Gemeindesaal (Bahnhofstraße 2) ist um 19.30 Uhr.

© SZ vom 22.06.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: