Der Pegel des Starnberger Sees steigt weiter. Die Seenschifffahrt bleibt deswegen eingeschränkt. Die Stege in Berg, Ammerland, Ambach, Possenhofen und Bernried werden weiterhin nicht angefahren. Denn sie sind so niedrig, dass die Schiffe inzwischen höher als die Anlegestellen liegen. "Der Wasserstand ist konstant mit steigender Tendenz", sagte Walter Stürzl, Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt, gestern. Die Verhältnisse seien "schon extrem". Es gebe auch schon wieder Unwetterwarnungen bis Freitagnachmittag. "In den letzten vierzig Jahren gab es nur zwei Jahre, wo das Wasser höher stand", sagte Stürzl, "1999 beim Pfingsthochwasser und 1979." Der Starnberger See habe jetzt 584,80 Meter über Normalnull, am 4.Juni 1999 seien es 584,96 gewesen: "Wir sind also noch 16 Zentimeter unter dem Pfingsthochwasser."
Damit die genannten Stege wieder angefahren werden könnten, müsste der Wasserstand wenigstens um drei Zentimeter sinken, so Stürzl. Allerdings sei der Starnberger See der einzige, auf dem die Bayerische Seenschifffahrt derzeit diese Probleme habe. Bei den Seen mit alpinen Zuflüssen fließe das Wasser schneller ab, dagegen gehe "in der Würm fast nichts raus".
Der Deutsche Wetterdienst warnte für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen gestern vor "ergiebigem Dauerregen", der gebietsweise zwischen 50 und 80 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden bringen könne. "Lokal begrenzt können in schauerartigen Verstärkungen auch noch höhere Mengen zusammenkommen." Es sei mit Hochwasser an Bächen und kleineren Flüssen sowie Überflutungen von Straßen zu rechnen. Und es könnten Erdrutsche auftreten.fam