Starnberg:Schnee kommt erst im Februar

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Auf Josef Jägerhubers Vorhersagen verlassen sich viele Menschen. (Foto: Arlet Ulfers)

Josef Jägerhubers Wettervorhersage hat bisher nur teilweise gestimmt

Von Otto Fritscher, Starnberg

"Ja mei, da hab' ich halt daneben g'haut", sagt Josef Jägerhuber lakonisch. Der Starnberger, den die bunten Blätter im Vorjahr vom Wetterpropheten zum Wetterguru beförderten, hat nicht recht behalten mit seiner Prognose, dass es im Dezember winterlich werde und man sich über weiße Weihnachten freuen könne. Der 89-jährige ehemalige Druckereibesitzer, der seit genau 55 Jahren jeden Tag feinsäuberlich das Starnberger Wetter protokoliert, stellt gleich mal die Gegenfrage: "Da gab es den Winter 1974/75. Was glauben Sie, wann es da zum ersten Mal geschneit hat?" Nun gut, das war am 25. März. Jägerhuber ist überzeugt, dass es auch im Januar nicht viel Schnee geben wird. "Da kommen immer wieder Regentage und der Föhn. Erst der Februar wird schneereich und ein Wintermonat", verkündet er in seiner Vorhersage für das Jahr 2016. Allerdings hat er seine Prognose mit dem Zusatz "unverbindlich" versehen.

Etliche Menschen geben viel auf Jägerhubers Vorhersagen, so wie der Hopfenbauer aus der Holledau, der dieser Tage bei ihm anrief. Oder die Hamburgerin, die eine Ferienwohnung in Starnberg hat und von ihm wissen wollte, wann sie denn am besten zum Urlaub an den Starnberger See komme. "Klar, im August, das wird ein Sonnenmonat, während der Juli zwar sommerliche Temperaturen, aber auch viele Gewitter und Niederschläge aufweisen wird." Mitte März beginnt heuer ein Marsjahr.

Dauerhaften Frühling wird es laut Jägerhuber im März und April noch nicht geben, auch der Mai werde mit kühlen Tagen und viel Niederschlag aufwarten; das nasskalte Wetter werde sich im Juni fortsetzen. Endlich Sommer - wie gesagt - dann im Juli und August, und schönes Wetter auch im September und zum Oktoberfest. Kühl und frostig soll es dann schon im Oktober werden, und winterlich - noch mit kürzeren Tauperioden - im November, bis General Winter dann im Dezember richtig zuschlägt. Wenn Jägerhuber recht behält.

In den nächsten Tagen muss er allerdings erst mal Interviews geben, auch das Fernsehen hat sich wieder angesagt. Er selber sei gegen Föhn unempfindlich, die große Hitze im vergangenen Sommer habe ihm aber nicht so gut getan. "Ich mag die Kält'n lieber", sagt er und geht hinaus auf den Balkon im dritten Stock. Sein Blick gilt aber nicht dem See und der Alpenkulisse, sondern dem Thermometer. "Drei Grad, des is' normal".

© SZ vom 12.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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