Reden wir über:Eine lebendige Partnerschaft

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Edith Peter ist seit vier Jahren Vorsitzende des Partnerschaftsvereins. (Foto: Philipp Rahn/oh)

Im vergangenen Jahr feierten Geretsried und Chamalières 40-jährigen Austausch. Edith Peter sagt, die Verständigung klappt sehr gut.

Von Philipp Rahn, Geretsried

Im vergangenen Jahr feierte die Partnerschaft Geretsried - Chamalières 40-jähriges Bestehen. Im Gespräch mit der SZ berichtet die Vorsitzende Edith Peter über die Vereinsarbeit.

SZ: Frau Peter, sollte ich Sie mit Bonjour ansprechen oder geht auch Grüß Gott?

Edith Peter: Es geht beides.

Also sprechen Sie Französisch?

Ja. Ich habe ein Jahr in Frankreich gelebt als Studentin, weil ich Französisch studiert habe. Nach dem Jahr sprach ich eigentlich ganz gut. Dann kam Chamalières dazu, und da muss man einfach Französisch sprechen, weil das den Franzosen doch schwerfällt, Deutsch zu sprechen. (lacht)

Wie klappt die Verständigung mit den Menschen aus Ihrer Partnergemeinde Chamalières?

Sie klappt sehr gut. Ich habe eine sehr engagierte Kollegin in Chamalières. Wir mailen sehr viel, wir telefonieren sehr viel, und wenn wir uns bei den Besuchen treffen, dann wird natürlich auch sehr viel geredet.

Wie oft gibt es Partnerschaftsbesuche?

Es gibt jährliche Partnerschaftstreffen im Wechsel. Heuer kommen die Franzosen vom 3. bis 7. Juli zu uns. Da sind wir jetzt gerade am Programm-Erarbeiten, was wir mit denen so alles anstellen. Es wird wieder auf Musik, hauptsächlich Jazz, rauslaufen. Es gibt sportliche Geschichten für die jungen Leute und einen Ausflug und auch eine politische Einheit über die deutsch-französische Freundschaft und Europa. Da suche ich momentan Referenten. Was ganz super läuft, ist der Schüleraustausch zwischen unserem Gymnasium in Geretsried und dem Collège Teilhard de Chardin in Chamalières. Das machen die Lehrerinnen in den jeweiligen Schulen. Wir sind insofern involviert vom Verein aus, weil wir das finanziell unterstützen und natürlich auch mit den Lehrerinnen in Kontakt sind. Wir sehen die Schüleraustausche im Comité de jumelage als einen riesengroßen Baustein der Partnerschaft. Vor allem um junge Leute dafür zu begeistern.

Schaffen Sie es, junge Leute in den Verein zu holen?

Für den Verein an sich gibt es natürlich ein Nachwuchsproblem. Wir hatten Vorstandswahlen. Zwei Vorstandsmitglieder haben sich zurückgezogen, wollen nur noch teilweise im Komitee mitarbeiten. Ich habe dann in Anita Zwicknagl, der Leiterin des städtischen Kulturamts, die schon sehr lange im Komitee mitarbeitet, eine zweite Vorsitzende gefunden, aber wir haben keinen Schriftführer. Das darf ich jetzt also mitmachen. (lacht)

Braucht es denn in Zeiten offener Grenzen in Europa überhaupt noch Städtepartnerschaften?

Man hat momentan das Gefühl, dass Europa ein bisschen auseinandertreibt. Da ist es schon wichtig, dass man sich persönlich trifft und austauscht, weil man die Leute im anderen Land auch verstehen muss. Warum die Politik so ist, wie sie ist und warum sie so leben, wie sie leben. Ich denke, da muss man immer im Austausch bleiben und das geht halt am besten im persönlichen Gespräch. In gemeinsamen Unternehmungen und gemeinsamem Spaß. Da kriegt man auch ein besseres Gefühl als nur über Vorträge und Literatur.

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