Städtefreundschaft:Besuch aus Pidkamin

Lesezeit: 1 min

Beim Abschiedsabend zeigen die Jugendlichen einen Tanz. (Foto: Hartmut Pöstges)

15 ukrainische Schüler haben in Schäftlarn viel Neues ausprobiert und einiges gelernt

Von Katharina Schmid, Schäftlarn

Elf Mädchen und vier Buben aus dem westukrainischen Pidkamin waren vergangene Woche zusammen mit ihren Begleitern zu Besuch in Schäftlarn. Mit modernen und traditionellen Tänzen und Liedern verabschiedeten sich die 13 bis 16 Jahre alten Schüler zusammen mit ihren Lehrerinnen und Bürgermeister Bogdan Butynski am Donnerstagabend von ihren Gastgebern. Schäftlarn und Pidkamin verbindet eine langjährige Freundschaft. Die Gemeinden pflegen diese durch regelmäßige gegenseitige Besuche. Schäftlarn setzt sich im Zusammenwirken mit der Osteuropahilfe der Landkreise Starnberg und Bad Tölz-Wolfratshausen seit 2015 verstärkt für Menschen in Pidkamin ein.

Die wechselseitigen Besuche sind dabei der Höhepunkt im Jahr. Vor allem für die ukrainischen Jugendlichen. Die 16-jährige Krystyna Kovalska erzählt, für sie sei der Besuch in Schäftlarn die erste Reise ins Ausland überhaupt. Zusammen mit drei anderen Mädchen sei sie bei einer Gastfamilie untergebracht worden und habe davon stark profitiert. Sie habe andere Traditionen und eine andere Kultur kennengelernt und viel Neues ausprobiert, erzählt sie auf Englisch. Zusammen mit der Gastfamilie habe sie Gerichte gekocht, die sie vorher nicht kannte. Der größte Unterschied, den sie zwischen ihrer Heimat und Deutschland feststellt: "Germans are very interested in ecology." Die Deutschen interessierten sich sehr für Ökologie. In der Ukraine sei das ganz anders.

Der Zweck der Unterbringung in Gastfamilien scheint aufzugehen. Die Kinder sollten so "die Sprache und die Gepflogenheiten in Bayern kennen lernen und Freundschaften schließen", sagt Maria Reitinger, die zusammen mit der Projektgruppe Schäftlarn der Osteuropahilfe den Aufenthalt und das Programm für die ukrainischen Gäste organisiert hat. Die Jugendlichen besichtigten München, gingen in den Tierpark Hellabrunn und sahen eine ukrainische Kirche im Münchener Stadtteil Untergiesing. Sie besuchten das Gymnasium im Kloster Schäftlarn, das Museum Mensch und Natur in München sowie das Schloss Nymphenburg. Der Höhepunkt für die Jugendlichen aber war ein Ausflug nach Maurach am Achensee, wo sie sich mit dem Airrofan Skyglider vom 2000 Meter hohen Gschöllkopf aus in die Tiefe stürzten.

© SZ vom 31.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: